NABU Thüringen gibt Tipps zum richtigen Vogelfüttern
Nov. 2011 - Mit den ersten frostigen Nächten beginnt in den nächsten Wochen die Zeit des
Vogelfütterns. Der NABU Thüringen rät daher, den gefiederten Freunden hauptsächlich dann zusätzliche Nahrung anzubieten,
wenn der Boden gefroren ist oder eine geschlossene Schneedecke liegt.
Bei Frost und Schnee ist es für Vögel schwierig, ausreichend Nahrung zu finden. Doch richtiges Füttern will gelernt sein und
fängt schon bei der Auswahl des Futterspenders an. Kirsten Schellenberg, die Landesgeschäfts-führerin des NABU Thüringen,
empfiehlt: "Futtersilos sind eine gute Wahl. In ihnen verdirbt das Futter nicht und ist vor Nässe und
Witterungseinflüssen geschützt. Außerdem schützen die Silos das Futter, im Gegensatz zu den offenen Futterhäuschen, vor
Verunreinigung durch Vogelkot. Dadurch wird die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern weitgehend verhindert."
Bei herkömmlichen Futterhäuschen ist wegen der Verschmutzungsgefahr die regelmäßige Reinigung mit heißem Wasser und die
tägliche Gabe von nur kleinen Mengen Futter besonders wichtig. Des weiteren ist beim Aufstellen eines Futterhäuschens der
Mindestabstand von zwei Metern zur nächsten Glasscheibe zu beachten. Damit es Katzen schwer haben, sollte die Futterstelle frei
und an einer für Vögel überschaubaren Stelle angebracht werden.
Die Wahl des Futters richtet sich nach der Vogelart. Für Körnerfresser, wie Finken, Sperlinge und Ammern eignen sich
Sonnenblumenkerne und handelsübliche Freiland-Futtermischungen. Weichfutterfressern wie Amsel, Rotkehlchen oder
Heckenbraunelle, kann man mit Haferflocken, Obststücken, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren die harte Zeit erleichtern. In
kleinen Holzgestellen lassen sich zum Beispiel Äpfel feststecken. Für Allesfresser wie Meisen sind die bekannten Meisenknödel
oder Meisenringe sowie Drahtbehälter mit Erdnüssen das richtige Angebot.
"Salzige Nahrung, wie Speck oder Salzkartoffeln, dürfen auf keinen Fall gefüttert werden. Auch Brot ist nicht zu
empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt. Besonderes Augenmerk sollte auf die Herkunft der Sämereien gelegt werden.
Billige Futtermischungen sind oft mit Samen der Allergie auslösenden Ambrosie oder anderen nicht erwünschten Pflanzen
verunreinigt", betont Schellenberg.
Winterfütterung sollte jedoch vor allem als Ergänzung zu einer möglichst naturnahen Gestaltung des eigenen Umfelds - sprich
des Gartens oder Kleingartens - gesehen werden. Denn bei entsprechender Anlage und Pflege ist der Garten eine reiche
Futterquelle. Hecken und Gebüsche aus Sträuchern wie zum Beispiel Weißdorn, Mehlbeere und schwarzer Holunder, bieten
Singvögeln Unterschlupf, Schutz vor Räubern und Nahrung.
Der NABU empfiehlt, das Füttern von Vögeln als Naturerlebnis zu genießen. Insbesondere Kinder sind regelrecht begeistert,
wenn sich die verschiedensten Vogelarten an der Futterstelle einfinden. Bei der bundesweiten Mitmachaktion "Stunde der
Wintervögel" vom 6. bis 8. Januar 2012 können alle Vogelbeobachtungen an den NABU gemeldet werden. Mit den Daten will der
NABU herausfinden, wo die einzelnen Arten vorkommen, wie häufig sie sind und wie sich der Klimawandel auf die Wintervögel
auswirkt.
Weitere Infos: www.NABU-Thueringen.de
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