Terra Human - Magazin und Portal
Home
Umwelt & Natur
Kunst & Kultur
Soziales
Wissenschaft
Photographie
Navigation
Impressum

Ressourcen für Forschungsstandort Deutschland


Nationallizenzen für kostenfreien Zugang zu Datenbanken

Neue elektronische Ressourcen für den Forschungsstandort Deutschland

Nationallizenzen ermöglichen den kostenfreien Zugang zu Datenbanken, digitalen Textsammlungen und Zeitschriftenarchiven namhafter Wissenschaftsverlage

15. August 2006 - Ob den Forscher eine renommierte Fachzeitschrift interessiert oder ein Klassiker der chinesischen Buchliteratur gefragt ist, ob Quellen zur Reformationsgeschichte oder Dokumente zum Holocaust im Blickpunkt stehen - auf vielfältige digitale Medien können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über die Computernetze an Hochschulen und Forschungseinrichtungen jetzt zugreifen. Deutschlandweit sind ab sofort 30 große Datenbanken, elektronische Textsammlungen und Zeitschriften kostenfrei zugänglich. Ermöglicht wird dieses neue elektronische Informationsangebot durch Nationallizenzen. Die Text- und Werkausgaben namhafter internationaler Wissenschaftsverlage, die etwa 210 Millionen Onlineseiten umfassen, konnten jetzt freigeschaltet werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat den Ankauf der Datenrechte mit 21,5 Millionen Euro finanziert. Damit wird die wissenschaftliche Literaturversorgung am Forschungsstandort Deutschland nachhaltig verbessert.

Zu den neuen Forschungsressourcen zählen beispielsweise elektronische Zeitschriftenarchive des weltgrößten Wissenschaftsverlags Oxford University Press, der Verlagshäuser Elsevier, Springer oder Wiley-VCH. Allein das "Springer Online Journal Archive" umfasst mehr als 800 Zeitschriftentitel, die zwischen 1860 und 2000 erschienen sind. Ein weiterer Schwerpunkt der international ausgerichteten Förderinitiative liegt bei chemischen Fachzeitschriften. Dazu gehören die berühmten Fachorgane der American Chemical Society für die Jahrgänge 1879 bis 1995 oder die der Royal Society of Chemistry, erschienen zwischen 1841 und 2004.

Die Nationallizenzen-Initiative setzt darüber hinaus einen Akzent auf Informationen sowohl zum klassischen als auch zum modernen China. Die digitale Büchersammlung "Chinese Classic Ancient Books" umfasst mehr als 10 000 klassische Werke in chinesischer Sprache. Die Datenbank "China Academic Journals" bietet mit ihren mehr als 18 Millionen Fachaufsätzen eine umfassende Fundgrube für die Forschung vieler Disziplinen in China.

An allen Universitäten und Forschungseinrichtungen können nun auch die "Testaments to the Holocaust" online studiert werden. Die Dokumentensammlung enthält handschriftliche Aufzeichnungen und selten gedrucktes Material aus der Wiener Library in London, dem ältesten Holocaust-Museum der Welt. So werden persönliche Zeugnisse und Bilder zum jüdischen Leben in Deutschland unter dem NS-Regime, in den Konzentrationslagern, im Untergrund und Exil in neuer Weise zugänglich.

Das Ziel der Förderinitiative der DFG ist, die überregionale Literatur- und Informationsversorgung mit digitalen Medien weiter voranzutreiben. In strukturbildender Absicht fördert die DFG seit langem über Hochschulbibliotheken mit Sondersammelgebieten die Bereitstellung spezieller Literatur für Wissenschaft und Forschung. Im Rahmen dieser Sondersammelgebiete konnten elektronische Publikationen bislang kaum berücksichtigt werden, da für diese Nationallizenzen angekauft werden müssen. Die Kosten solcher Lizenzen waren in der normalen Förderung der Sondersammelgebiete und der dabei von den Sondersammelbibliotheken selbst zu erbringenden Eigenleistung nicht abzudecken. Vor diesem Hintergrund hat die DFG erstmals im Jahr 2004 den Ankauf von nationalen Datenrechten für elektronische Publikationen gefördert. Damit sollen gezielt Schritte in Richtung auf eine Digitalisierung der DFG-Sondersammelgebiete unterstützt werden, um in Deutschland eine einheitliche und effektive Informationsversorgung auf hohem Niveau sicherzustellen.

Folgende sieben Informationseinrichtungen haben für die Sondersammelgebiete die Lizenzen erworben und die Freischaltung der digitalen Medien organisiert: Staatsbibliothek zu Berlin, GESIS / Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt/Main, Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Technische Informationsbibliothek Hannover, Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, Bayerische Staatsbibliothek München.

Veranstaltungshinweis:

Am 5. Oktober 2006 findet im Rahmen der Frankfurter Buchmesse eine Informationsveranstaltung zum Thema "Nationallizenzen" statt. Unter dem übergreifenden Thema "Rohstoff digitale Information - Was dient dem Forschungsstandort Deutschland?" diskutieren Vertreter von Bibliotheken, Verlagen und der DFG über Herausforderungen, Ziele und Visionen der Literaturversorgung in Deutschland (Messegelände Frankfurt/Main, Halle 4.2, Forum Innovation, 14:30 bis 17:00 Uhr).

Weiterführende Informationen

Eine vollständige Liste DFG-finanzierter Nationallizenzen sowie weiterführende Informationen sind abrufbar unter www.dfg.de/lis/nationallizenzen sowie unter www.nationallizenzen.de.

Quelle: www.dfg.de

------- Weitere PM zum Forschungsstandort Deutschland -------

 

Spitzenwissenschaftler reisen quer durch Deutschland

Internationale junge Spitzenwissenschaftler reisen quer durch Deutschland

Rollendes Netzwerk: 190 Humboldt-Stipendiatinnen und -Stipendiaten aus 48 Nationen in Reisebussen unterwegs

14. August 2006 - Hervorragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sind vom 14. bis 26. August in 14 Städten zu Gast. Sie sind jung, talentiert und kommen aus allen Regionen der Welt. Sie forschen mit Humboldt-Forschungsstipendien an selbst gewählten Universitäten oder Forschungseinrichtungen in Deutschland in den unterschiedlichsten Disziplinen. Seit heute reisen sie quer durch die Republik und besuchen die folgenden Städte: Bamberg, Berlin, Bonn, Bremen, Dresden, Hamburg, Leipzig, Mittenwald, München, Münster, Rostock, Weimar, Wismar und Würzburg. Vom 14. bis 25. August werden die Stipendiaten in verschiedenen Reisegruppen bei der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonn Station machen.

Die Studienreise dient nicht nur dazu, den jungen Forschern Deutschland zu zeigen, sondern sie ist immer wieder auch Ausgangspunkt für langjährige wissenschaftliche und freundschaftliche Kontakte zwischen Wissenschaftlern aus den verschiedensten Kulturkreisen, die oft ein Leben lang halten. Dieses weltweite interdisziplinäre Netzwerk der Spitzenwissenschaft ist ein Markenzeichen der Humboldt-Stiftung.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung

Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 1.800 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit rund 22.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in 130 Ländern - unter ihnen 40 Nobelpreisträger.

Quelle und weitere Informationen im Internet unter: www.humboldt-foundation.de


------------------------------------------------------

Weitere PM zum Thema: Forschungsstandort Deutschland

------------------------------------------------------

Weitere Themen: 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89

Sie haben einige Fragen zum Thema "Forschungsstandort Deutschland" oder Sie möchten wissen, was bedeutet das Wort Photovoltaik, was sind Ressourcen oder was versteht man unter Grundlagenforschung? Einige Antworten auf häufig gestellte Fragen aus dem großen Bereich Wissenschaft und Forschung finden Sie unter dem Stichpunkt Glossar, welches stetig erweitert wird.