Terra Human - Magazin und Portal
Home
Umwelt & Natur
Kunst & Kultur
Soziales
Wissenschaft
Photographie
Navigation
Impressum

Rund um den Hai


Beim Thema Artenschutz entgleiten die Gedanken oftmals sehr schnell in Richtung allgemein bekannter Vogelarten oder Landsäuger, doch wie sieht es in der Unterwasserwelt aus?
Auf dieser Seite haben wir deshalb mal einige Pressemitteilungen der letzten Monate zum Thema Haie, deren Verbreitung und Schutz zusammen gestellt.

-----------------------------------------------

Keine Haifische in 70% der Weltmeere

Eine internationale Studie, an der auch das Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) beteiligt ist, zeigt erstmals, dass die großen Raubfische unterhalb von 3000 Metern im Meer nicht vorkommen.

08.03.2006 - Als Steven Spielberg in seinem Spielfilm "Der weiße Hai" den großen Fisch aus der Tiefe aufsteigen ließ, ahnte er nicht, wie eingeschränkt der Lebensraum seines Hauptdarstellers und der seiner Artgenossen im Ozean wirklich ist. Die Tiefsee ist gekennzeichnet durch Dunkelheit, enormen Druck, und Nahrungsmangel. Dies ist einer der größten Lebensräume der Erde und Heimat einer Vielzahl von Tieren, die sich auf unterschiedliche Weise den extremen Bedingungen angepasst haben. Auch verschiedene Arten von Fischen gehören dazu und lange Zeit vermuteten Wissenschaftler, dass auch Haifische, eine der ältesten Gruppen der Fische, hier beheimatet ist. Die Analyse von Daten aus den letzten 150 Jahren sowie intensive Erforschungen der Tiefsee mit Kameras in den vergangenen 20 Jahren führten zu einem erstaunlichen Ergebnis: Haifische kommen in 70% der Weltmeere gar nicht vor.

Dr. Rainer Froese, Fischereibiologe am IFM-GEOMAR und einer der Autoren der neuen Studie berichtet: "Haifische bevölkern die Ozeane seit über 100 Millionen Jahren und hatten damit ausreichend Zeit, sich an den extremen Bedingungen in der Tiefsee anzupassen. Der Grund warum sie das nicht tun, hängt vermutlich mit Nahrungsmangel zusammen." Damit sie im Wasser schweben können nutzen Haifische eine ölreiche Leber, deren Entwicklung einen hohen Energieaufwand erfordert. Moderne Knochenfische dagegen, wie zum Beispiel der Kabeljau, verfügen über eine Schwimmblase deren Wachstum verhältnismäßig wenig Energie in Anspruch nimmt. Knochenfische sind bis zu einer Tiefe von 9000 Metern beobachtet worden.

Nach den neuen Erkenntnissen ist mit der zunehmenden Erforschung der Tiefsee keineswegs mit einer Entdeckung weiterer Haiarten zu rechnen. Die Wissenschaftler warnen, dass ihre Studie wichtige Implikationen für das Überleben der Raubfische hat. Schon seit Jahren nimmt der Fischereidruck auf Haie dramatisch zu. Für die in Asien als Delikatesse beliebte Haifischflossensuppe werden die Tiere zum Beispiel nur wegen ihrer Flossen gejagt. Dr. Froese erläutert: "Die Gefährdung der Haifische beruht in erster Linie darauf, dass sie langsam wachsen und nur wenig Nachwuchs produzieren. Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Lebensraum von Haifischen sich praktisch nur auf Gebiete intensiver Fischerei beschränkt." Eine Zuflucht für den "weißen Hai" in die Tiefen der Meere gibt es also nicht.

Die Studie ist in den Proceedings of the Royal Society erschienen und unter www.pubs.royalsoc.ac.uk (doi:rspb.2005.3461) erhältlich.

Quelle und weitere Informationen: www.ifm-geomar.de

----------------------------------------------

 

Greenpeace stoppt Piratenfischer im Mittelmeer

Tausende Wale, Delfine und Haie sterben in illegalen Treibnetzen

Hamburg/Ligurisches Meer, 23.06.2006 - Mit dem Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior brachten Greenpeace-Aktivisten heute Morgen einen illegalen italienischen Treibnetzfischer auf und beschlagnahmten mehrere hundert Meter seines Netzes. Die Piratenfischer waren 65 Kilometer südlich der italienischen Insel Ponza auf der Jagd nach Schwertfischen. Die Aktivisten konnten eine Meeresschildkröte aus dem Netz befreien und ihr so das Leben retten. .

"Treibnetze sind seit Jahren verboten", sagt Thilo Maack, Greenpeace Meeresbiologe. "Es ist skandalös, dass die italienische Regierung und die europäische Gemeinschaft es nicht schafft, ihre eigenen Gesetze durchzusetzen." Die europäische Gemeinschaft brauchte sechs Jahre, um das Treibnetzverbot der Vereinten Nationen von 1992 zu akzeptieren und weitere vier Jahre, um es rechtsverbindlich zu machen. 2002 wurde das Gesetz endlich umgesetzt.

Greenpeace hatte bereits in den neunziger Jahren gegen diese lebensverachtende Fischerei mobil gemacht. Dennoch gehören heute, 14 Jahre später, mehr als 400 Fischerboote zur illegalen Treibnetzflotte im Mittelmeer. Die Europäische Union sieht tatenlos zu.

In den kilometerlangen Netzen verfangen sich jährlich tausende Schildkröten, Haie sowie Wale und Delfine. Die Tiere sterben als so genannter Beifang in diesen Wänden des Todes. Da man diesen Beifang nicht verkaufen kann, werfen die Fischer die toten Tiere wieder ins Meer zurück.

"Eine unglaubliche Verschwendung von Leben", so Thilo Maack. In den Sommermonaten legen die illegalen Fischer jede Nacht so viele Netze aus, dass sie das Mittelmeer damit einmal umspannen könnten.

Die Rainbow Warrior startete ihre Patrouillenfahrt Anfang der Woche in Genua. In den kommenden drei Monaten will Greenpeace mit der Rainbow Warrior die Zerstörung des Mittelmeeres dokumentieren und, wo es möglich ist, eingreifen.

Zusammen mit dem Greenpeace-Schiff Esperanza, die auf ihrer 14-monatigen Weltreise ebenfalls das Mittelmeer durchquert, wirbt auch die Rainbow Warrior für die konsequente Ausweisung von Meeresschutzgebieten.

Diese sollen mindestens 40 Prozent der Meere umfassen und besonders Laich- und Aufzuchtsgebiete von Speisefischarten, aber auch seltene Lebensräume unter strengen Schutz stellen. Ein Greenpeace-Schutzgebietsvorschlag für das Mittelmeer wurde in der vergangenen Woche in Genua der Öffentlichkeit präsentiert.

Quelle und weitere Informationen unter: www.greenpeace.de

----------------------------------------------

 

U-Boot-Expedition SHARKPROJECT 2006

Ein Wissenschafts-Abenteuer der besonderen Art

Düsseldorf, den 21. Januar 2006 - Obwohl der Weiße Hai zu den bekanntesten Haien der Welt zählt, wissen Wissenschaftler nur sehr wenig über die Tiere. Selbst auf banale Fragen gibt es keine verifizierte Antwort: Wie verbringen sie ihren Tag? Wie leben sie, wo und wie paaren sie sich und wo gebären sie?

Genau hier setzt die Expedition SHARKPROJECT 2006 ein. Mit einem speziell konstruierten U-Boot wollen die Forscher der internationalen Haischutz-Initiative SHARKPROJECT die Tiere ein ganzes Jahr lang verfolgen und ihr Alltagsleben dokumentieren. Zumindest 2-4 Stunden am Tag - wenn es Wind, Wellen und Sicht zulassen.

Es wird ein Abenteuer der besonderen Art. Zum einen fínanzieller Natur. Trotz vieler Hilfe und vielen Unterstützungsideen, wie z.B. der Weißhai-Kalender der Organisation oder die Erlöse des neuen SHARKPROJECT-Kinderbuches, übersteigt der Bau eines U-Bootes die Budgets der Haischützer bei weitem. Zum anderen ist es natürlich auch ein echtes Abenteuer, das den Adrenalinspiegel der beteiligten Forscher hochtreiben wird. Endlich einmal Weiße Haie auf ihrem Weg unter Wasser begleiten zu können und nicht immer nur nur einige Sekunden oder Minuten mit ihnen tauchend oder schnorchelnd zu verbringen. Der Bau des U-Bootes ist weitgehend abgeschlossen und die Frachtpapiere bereits ausgefüllt. Nur für die Kosten des täglichen Einsatzes in Südafrika werden noch Spender und Hilfe gesucht. Wer mithelfen möchte, das Spendenkonto ist am Schluss genannt.

Neben der Suche nach dem "Kreißsaal" der Weißen Haie, einer versteckten Lagune an der Küste Südafrikas werden in Zusammenarbeit mit dem SHARK RESEARCH INSTITUTE weitere Forschungsaufgaben durchgeführt. Wissenschaftler aus mehreren Ländern werden die Expedition begleiten und eigene Forschungen mit durchführen.

Zur Finanzierung der Gesamtkosten wird das U-Boot an einigen Tagen auch Privatinteressenten zur Verfügung stehen.

Unterwasserfilmer und Unterwasserfotografen haben sich bereits für erste Tauchgänge angemeldet. Die Vermittlung der Tauchfahrten erfolgt exklusiv bei www.fish-trips.com. Hier können auch alle Details und Voraussetzungen besprochen werden. Im Vordergrund stehen jedoch die Forschungsaufgaben des U-Bootes. Rund 200 Einsatztage für die Forschung sind geplant. Wissenschaftlicher Leiter der U-Boot-Expedition ist Dr. Erich Ritter - einer der weltweit bekanntesten Haiforscher. Leiter des Gesamtprojektes ist Gerhard Wegner der Präsident der Haischutzorganisation SHARKPROJECT.

3-D-Animationen einer U-Boot-Fahrt können von der Website der Organisation herunter geladen werden. Für alle Paten des Projektes gibt es zusätzlich einen regelmäßigen NEWS-Letter. Details ebenfalls auf der Website www.sharkproject.org

Spendenkonto: "Stichwort U-Boot" Vereinigte Volksbank Maingau e.G. (Deutschland), Konto 505 55 55, BLZ 505 618 15, Swift-Code GENO DE-51 OBH, IBAN: DE 47 5056 1315 0005 055555

Quelle und weitere Informationen im Internet unter: www.sharkproject.org

--------------------------------------------------------------------------------

Weitere Informationen zum Thema Hai auch auf den folgenden Seiten:

Übersicht Haie

» Haie im Mittelmeer
» Der Hai und sein Ruf
» Haie - Haiarten

---------------------------------------------------------------

Weitere Themen: 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65

Sie haben Fragen betreffend des Themas "Haie und Haiarten" oder Sie möchten wissen, was bedeutet das Wort Ökologie oder was ist ein Biotop (Lebensraum), oder was ist eine Photosynthese? Einige Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie im Glossar und einige weiterführende Erklärungen unter dem Stichpunkt Brennpunkte I und II.