The International Contemporary Art Fair focused on CEE: Fokus auf CEE-Länder entspricht Wiens Brückenfunktion im europäischen Kontext
SCHLUSSBERICHT: Österreichs bisher größte Messe für zeitgenössische Kunst: 106 ausstellende
Galerien präsentierten Werke von rund 1.000 Künstlern +++ Rund 17 % mehr Besucher als im Vorjahr +++ Generöse Sponsoren und
Förderer +++ Ergebnisse der Besucherumfrage bestätigen Messekonzept +++ Gute Verkäufe und neue Kontakte für die
teilnehmenden Galerien +++ Kompakte Information im Rahmenprogramm
WIEN (11. April 2006). - Nach dem Erfolg der Premiere im Vorjahr wurden an die zweite Ausgabe der >VIENNAFAIR< besonders
hohe Erwartungen geknüpft. "Diese Erwartungen wurden eingelöst", freut sich DI Matthias Limbeck, der für New
Business, CEE und Marketing verantwortliche Geschäftsführer bei Veranstalter Reed Exhibitions Messe Wien. Die internationale
Kunstmesse mit Fokus auf die CEE-Länder ging am Sonntag, 9. April nach vier Messetagen erfolgreich zu Ende. Matthias Limbeck
führt den Erfolg insbesondere auf vier Faktoren zurück: "Zum Ersten ist es das Engagement der 106 ausstellenden Galerien,
zum Zweiten die gute Zusammenarbeit mit Exhibitions Director Edek Bartz und dem Messebeirat, zum Dritten sind es die generösen
Sponsoren, welche die Idee einer auf Mittel- und Osteuropa bezogenen, modernen Kunstmesse begeistert mittragen und der vierte
Erfolgsfaktor ist das Konzept, das klar auf die Länder CEE ausgerichtet ist." Ein Viertel der ausstellenden Galerien
stammte heuer aus den CEE-Ländern. Das größte Länderkontingent hatte neben den heimischen Galerien Deutschland mit rund 25
Galerien gestellt.
Deutliches Besucherplus gegenüber der Erstveranstaltung
Mit der
Präsentation der Werke von mehr als 1.000 Künstlern stellt die >VIENNAFAIR< 2006 die größte Messe für
zeitgenössische Kunst dar, die jemals in Österreich stattgefunden hat. Entsprechend hoch war auch das Publikumsinteresse, was
sich gegenüber der Premierenveranstaltung des Vorjahres in der Besucherbilanz mit einem Plus von 17 % niederschlägt. Insgesamt
haben die Messe inklusive Previewtag am 5. April rund 12.417 Sammler und Kunstinteressierte besucht. Der Großteil der rund 10 %
ausländischen Besucher war aus Deutschland, der Tschechischen Republik und aus Ungarn nach Wien gekommen.
Etabliertes Messeprofil
"Entscheidend für die Nachhaltigkeit des
Erfolges aber ist der qualitative Aspekt", so Mag. Michael Mandl, New Business Group Manager bei Reed Exhibitions Messe
Wien. Mit der Ausrichtung auf die zeitgenössische Kunstszene in den CEE-Ländern hat sich die >VIENNAFAIR< nun definitiv
mit einem eigenständigen, unverwechselbaren Profil etabliert. Sie hat Wien im Reigen der internationalen Kunstmessen eine
Position und Aufgabe zugewiesen, die nicht nur an die Tradition dieser Stadt anknüpft, sondern vielmehr ihrem Stellenwert und
ihrem Auftrag im Kontext des neuen Europa entspricht." Auch der Beirat der >VIENNAFAIR< sieht sich in seiner Arbeit
durch den erfolgreichen Verlauf der Messe bestätigt.
Gute Verkäufe und neue Kontakte
Die erfrischende Mischung aus etablierten
Galerien aus dem Westen und den Galerien aus den CEE-Ländern wurde auch vom kauflustigen Publikum honoriert. So konnte die
Program Gallery aus Warschau neben anderen Kunstwerken gleich 20 Arbeiten von Wojciech Zasadni zu jeweils 1.000 Euro abgeben.
"Für uns war die >VIENNAFAIR< ein voller Erfolg", so der Galerist Marcin Muszynski. "Neben den unerwartet
guten Verkäufen können wir gleich mit zwei Einladungen zu Kunstmessen nach New York und Köln nach Hause fahren."
Ebenfalls nach New York geht die Installation "There is an Escape" von Piotr Kopik aus der Galerie lokal_30 aus
Warschau, deren überzeugende Präsentation überdies mit dem von der Wirtschaftskammer Wien gestifteten >VIENNAFAIR<
GALERIENPREIS ausgezeichnet wurde und der jungen Galerie zusätzlich 5.000 Euro Preisgeld bescherte. Ähnlich erfolgreich auch
die Zvono Gallery aus Belgrad, die bei ihrer zweiten Teilnahme beinahe alle der mitgebrachten Arbeiten verkaufte.
Ganz auf den Ost-Schwerpunkt gesetzt und gewonnen hat auch die Galerie U7 aus Frankfurt, die eine dreiteilige
Malerei-Installation der jungen Weißrussin Marina Naprushkina um 22.000 Euro an ein deutsches Sammlerehepaar liefern wird.
Ebenfalls alle Bilder von Athanasios Argianas verkaufte die Athener Galerie The Breeder, die zum ersten Mal bei der
>VIENNAFAIR< mit dabei war.
Museen und private Sammler auf Einkaufstour
Gerne gesehene Gäste in den
Kojen der Galerien waren auch die vielen MuseumsdirektorInnen und privaten Sammler, die zum Teil gleich mehrmals die
>VIENNAFAIR< besuchten. Das Sammlerehepaar Susan und Michael Hort (USA) entschied sich neben Arbeiten aus der Galerie
Krinzinger für die "Blickmaschine" von Fabian Seiz bei der jungen Wiener Galerie layr:wuestenhagen. Die Galerie
Mezzanin konnte zwei Arbeiten von Peter Kogler abgeben, die Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder fand
Interessenten für Werke von Herbert Brandl und Katharina Grosse, aus der Galerie Christine König gingen Werke von Jimmie
Durham nach Belgien und von Thomas Stimm nach Deutschland. Die Galerie Krinzinger fand auch Liebhaber für Bjarne Melgaard und
Ulrike
Lienbacher und die Galerie Senn für Michael S. Riedel. Die Galerie Hilger wiederum trennte sich von Werken von Franz
Ringel, Daryoush Asgar und Andreas Leikauf. Krobath Wimmer konnte einen Sammler für Julian Opie begeistern.
Sehr erfreut und zum Teil überrascht über die positive Stimmung auf der >VIENNAFAIR< zeigten sich auch internationale
Galerien wie Suzanne Tarasieve aus Paris, die eine großformatige Leinwand von André Butzer verkaufen konnte, die Galerie Voss,
Düsseldorf, bei der die Arbeiten von Frank Bauer, Harding Meyer, Claudia Rogge und Kate Waters Gefallen
fanden und die
bereits im letzten Jahr sehr erfolgreiche Galerie Michael Schultz aus Berlin, aus der Werke von Norbert Bisky, Jan Muche und
Bénédicte Peyrat schon am ersten Abend zu neuen Besitzern wechselten.
Impulsstarke Ankaufsschwerpunkte
Ein besonderer Erfolg waren auch die
beiden von der >VIENNAFAIR< initiierten Ankaufsschwerpunkte. Klaus Albrecht Schröder, Direktor der ALBERTINA, Wien, und
Günter Kerbler, Vorstand der conwert Immobilien Invest AG, entschieden sich noch während ihres Rundganges, den vorgesehenen
Einkaufsrahmen auszuweiten. Um insgesamt 55.000 Euro erwarben sie für die Albertina Arbeiten von Sonja Gangl, Alois Mosbacher
und Hermann Nitsch.
Ebenfalls aufgestockt wurde der Betrag, den die im >VIENNAFAIR POOL< zusammengeschlossenen Museen und Sammlungen auf der
Kunstmesse ausgeben konnten. Für insgesamt 170.000 Euro kauften die Kommunalkredit eine Arbeit von Gunter Damisch aus der
Galerie Schmidt, Reith im Alpbachtal, und von René Rietmeyer aus der Auden Galerie, Bad Homburg. Die Sammlung Verbund entschied
sich für eine Werkgruppe von Valie EXPORT aus der Galerie Charim, Wien, die Bank Austria Creditanstalt für ein Werk von Simon
Wachsmuth aus der Galerie Hohenlohe, Wien und die Artventure Kunstsammlung für eine Arbeit von Amelie von Wulffen aus der
Galerie Gabriele Senn, Wien.
Wichtige internationale und nationale Gäste
Nicht nur aus Österreich,
auch international zog die >VIENNAFAIR< das Kunstpublikum nach Wien. Internationale MuseumsdirektorInnen wie Ruxandra
Balaci, Muzeul National de Arta Contemporana, Bukarest, Liviana Dan, Brukenthal Museum, Bukarest, Karel Srp, City Gallery,
Praha, die Kuratoren Dominic Molon, New Museum of Contemporay Art, Chicago, Yukie Kamiya, New Museum of Contemporary Art, New
York, James Elaine, Hammer Project, New York, Amy Smith Stewart, The Big Umbrella, New York besuchten ebenso die Messe wie die
Sammler Susan und Michael Hort (USA), Vladimir Dobrovolsky (RU) sowie Samuel Keller, der
Direktor der Art Basel und Gérard
Goodrow, der Leiter der Art Cologne.
Aus Österreich wurden die SammlerInnen Michael Klaar, Franz und Sigrid Wojda, Maria und Walter Holzer, Nikolaus Lehner, Herbert
Liaunig, Ingried Brugger, Direktorin des BA-CA Kunstforum Wien, Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum, Peter Pakesch, Intendant des
Landesmuseum Joanneum Graz, Christine Kintisch, Künstlerische Leiterin der Bawag Foundation auf der Kunstmesse gesichtet.
Bereits zur Vernissage besuchten UHBP Heinz Fischer, Staatssekretär Franz Morak, Kulturstadtrat Andreas Mailath- Pokorny,
SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer, die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, Brigitte Jank, Reinhard Platzer,
Vorstandsvorsitzender der Kommunalkredit Austria AG, Hannes Sereinig, Vorstand der Österreichischen
Elektrizitätswirtschafts-AG, Boris Marte, Gruppenleiter des Konzern-Sponsoring der Erste Bank, und Rudolf Scholten, Vorstand
der Österreichischen Kontrollbank die >VIENNAFAIR 2006<.
Wertvolle Unterstützung durch die Sponsoren
Ein wesentlicher Aspekt bei
der Umsetzung der >VIENNAFAIR< sind die Leistungen der Sponsoren. Als Hauptsponsor war die UNIQA aufgetreten, weiters die
Erste Bank, conwert Immobilien Invest AG, Kunsttrans, TMobile Austria, Skyeurope und die Wirtschaftskammer Wien. Außerdem wurde
die >VIENNAFAIR< vom Bundeskanzleramt, Staatssekretariat für Kunst und Medien, departure, der Kulturabteilung der Stadt
Wien und KulturKontakt Austria gefördert.
Besucher zeigen sich zufrieden
Den Erfolg der >VIENNAFAIR< spiegeln
auch die Ergebnisse der unabhängigen Besucherbefragung wider. So zeigten sich vier von fünf befragten Besuchern mit der Messe
insgesamt zufrieden (Schulnoten 1 und 2), annähernd gleich viele (77,4 %) bewerteten die >VIENNAFAIR< als repräsentativ
(Zensuren 1 und 2), und gleichfalls vier Fünftel schätzten die künftige Bedeutung und Relevanz der Messe als weiter zunehmend
ein. 85,9 % der Befragten erklärten zudem spontan, auch die >VIENNAFAIR< des kommenden Jahres besuchen zu wollen.
Orientiert man sich an den Umfrageergebnissen, waren der Kunstkauf (62,6 %) und das Rahmenprogramm (63,7 %) die vorherrschenden
Motive für den Messebesuch. Bei letzterem fanden die Skulpturen im Freigelände (35,3 %) und die Video-Präsentationen (23 %)
das stärkste Interesse. Insgesamt galt das Publikumsinteresse in erster Linie Werken der Malerei (70,9 %), gefolgt von den
Bereichen Fotografie (46,7 %), Skulpturen (34,1 %) und
Installationen (28,7 %). Überaus erfolgreich verliefen auch der
Preview-Tag und der Gala-Abend im Palais Auersperg. "Wenn man bedenkt, dass das Publikum der >VIENNAFAIR< fachlich
überaus versiert ist, so sind das hervorragende Bewertungen, die uns enorm für die Zukunft motivieren", zeigt sich
Messeleiterin Daniela Hinterhölzl sehr zufrieden mit dem
Messeverlauf.
Stage Zone - Kompakte Information und rege Diskussion
Ebenfalls sehr gut
vom Publikum angenommen wurde das gemeinsam mit der viennaartweek konzipierte Rahmenprogramm der >VIENNAFAIR<. In der mit
großzügiger Unterstützung von T-Mobile in die Messehalle A integrierten Stage Zone konnten sich die BesucherInnen über die
Chancen des Kunstmarkts in Süd-Osteuropa und den aktuellen Hype in Westeuropa informieren und gleichsam über die
Ankaufspolitik bei zeitgenössischer Kunst in den Museen diskutieren. Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung von T-Mobile,
Georg Pölzl, stellt das Sponsoring des Rahmenprogramms eine optimale Ergänzung der eigenen Aktivitäten im TCenter, dem
Firmensitz von T-Mobile Austria dar, wo seit 2004 Ausstellungen und die T-Mobile Art Talks veranstaltet werden.
Erfolgreiches 3. Architektursymposium
Auf enormen Anklang stieß auch das
3. Architektursymposium im Rahmen der >VIENNAFAIR<, das am 8. April stattgefunden hat. Rund 300 Besucher waren gekommen,
um sich im Detail über jene Bauten zu informieren, die in den letzten Jahren für die Kunst errichtet wurden. Vorgestellt
wurden das Kunsthaus Graz, das Niederösterreichische Landesmuseum St. Pölten, die Albertina Wien, das Karikaturenmuseum Krems,
das Leopoldmuseum Wien, das Kunstmuseum Lentos Linz sowie das Museum der Moderne Salzburg.
Potenziale ausschöpfen
Reed Exhibitions-Geschäftsführer DI Matthias
Limbeck: "Wir haben allen Grund, die zweite Ausgabe der >VIENNAFAIR< als vollen Erfolg zu feiern. Konzept und
CEE-Fokus stimmen und das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Nach der Messe ist immer vor der Messe. Wir gehen daher
mit großem Einsatz und Riesenmotivation an die Vorbereitung der >VIENNAFAIR< des kommenden Jahres." (+++)
Pressemitteilung von Reed Exhibitions,
Quelle und weitere Informationen unter: www.viennafair.at
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auf Fragen aus dem Bereich Kunst und Kultur finden Sie unter dem Stichpunkt Glossar, an dessen Erweiterung wir stetig arbeiten.
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