Regierungen müssen Millenniumsziele verwirklichen /
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zum Gipfel
10.05.07 - Anlässlich des G8-Gipfels Anfang Juni fordert UNICEF alle Staaten - auch die G8 - dazu auf,
ihre Versprechen einzulösen und die Millenniumsziele der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Armut zu verwirklichen.
"Wachstum und Verantwortung" ist das Leitmotiv der deutschen G8-Präsidentschaft. Doch während die Weltwirtschaft
boomt, leben weltweit rund eine Milliarde Kinder in Armut. Jedes zweite Kind im südlichen Afrika geht nicht zur Schule und hat
kaum eine Chance, zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung seines Landes beizutragen. "Das Wirtschaftswachstum ist da,
aber die Ärmsten profitieren davon kaum. Deshalb müssen die Regierungen immer wieder an ihre Verantwortung erinnert werden,
menschenwürdige Lebensbedingungen für alle Kinder zu schaffen. Die Einhaltung der Millenniumsziele ist der Maßstab für die
Glaubwürdigkeit der Regierungen", sagte UNICEF-Geschäftsführer Dietrich Garlichs. Bereits im Jahr 2000 haben sich die G8
wie alle Regierungen der Welt auf die Millenniumsziele verständigt - darunter die zentralen Versprechen, bis 2015 Schulbildung
für alle Kinder zu ermöglichen und die Kindersterblichkeit um zwei Drittel zu senken.
"Bildung ist das wichtigste Kapital für die Zukunft der Welt - preiswert, erneuerbar und voller Energie. Die Regierungen,
besonders die G8, haben es in der Hand, jedem afrikanischen Kind einen Platz in der Schule zu verschaffen, wenn sie nur
wollen", sagte der Hamburger Reeder Peter Krämer, Initiator der UNICEF-Aktion "Schulen für Afrika". Krämer hat
heute in Berlin eine Anzeigenkampagne vorgestellt, die die Staaten zu mehr Anstrengungen für Grundbildung in Afrika
auffordert.
Schulbildung für alle Kinder ist das strategisch wichtigste Ziel, um die anderen Entwicklungsziele zu erreichen. Aber bis heute
gehen weltweit noch immer 115 Millionen Mädchen und Jungen nicht zur Schule. Kinder in Afrika sind besonders benachteiligt. In
den Ländern südlich der Sahara ist fast jedes zweite Kind nicht eingeschult. "Es ist gut, dass die deutsche
G8-Präsidentschaft eine neue Partnerschaft mit Afrika anstrebt, um Armut und AIDS zu bekämpfen. Aber ohne Bildung für alle
Kinder ist das nicht zu schaffen", sagte UNICEF-Geschäftsführer Dietrich Garlichs.
UNICEF-Aktionen zum G8-Gipfel
UNICEF unterstützt den Aufruf der rund 100 deutschen Entwicklungsorganisationen des
Verbandes VENRO an die Bundesregierung und die anderen G8-Staaten, dem Kampf gegen die Armut endlich einen Schub zu geben und
die von ihnen und allen anderen Regierungen vereinbarten Millenniumsziele zu verwirklichen. Die vier zentralen
UNICEF-Forderungen an die G8:
1. BILDUNG FÜR ALLE!
Lösen Sie Ihr Versprechen ein, Millenniumsziel Nr. 2 zu verwirklichen: Schulbildung für jedes Kind bis
2015! Machen Sie die Förderung der Grundbildung zu einem Schwerpunkt Ihrer Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern und
stellen Sie mehr Mittel dafür bereit. Keine andere Investition ist so erfolgreich und wirkt so langfristig.
2. STOPPT AIDS!
Lösen Sie Ihr Versprechen ein, allen AIDS-Patienten bis 2010 Zugang zu Medikamenten zu verschaffen. Nur
jedes zehnte mit HIV infizierte Kind bekommt die Arznei, die es benötigt. Tun Sie mehr für die Versorgung von Schwangeren und
jungen Müttern mit Medikamenten, um die Mutter-Kind-Übertragung von HIV zu vermeiden. Stellen Sie mehr Mittel für die
Unterstützung von infizierten Kindern und Waisen bereit.
3. ARMUT BEKÄMPFEN!
Lösen Sie Ihr Versprechen ein und erhöhen Sie die Entwicklungshilfe in einem verbindlichen Stufenplan
auf 0,7 % des Bruttonationaleinkommens. "Mehr Eigenverantwortung" für Afrika, wie es die deutsche G8-Präsidentschaft
fordert, darf nicht "weniger Entwicklungshilfe" heißen. Führen Sie den Schuldenerlass für arme Länder weiter.
4. ÜBERLEBEN VON KINDERN SICHERN!
Lösen Sie Ihr Versprechen ein,
Millenniumsziel Nr. 4 zu verwirklichen und die Kindersterblichkeit um zwei Drittel zu senken. Setzen Sie sich für die
Versorgung der Ärmsten mit Trinkwasser und sanitären Anlagen ein und stellen Sie mehr Mittel für Basisgesundheitsdienste
bereit.
Quelle im Internet und weitere Informationen unter: www.unicef.de
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berichten, doch einige Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie unter dem Stichpunkt Glossar und einige weiterführende Erläuterungen unter Brennpunkte I und II. An der Erweiterung dieser
Stichpunkte und Rubriken arbeiten wir.
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