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Krisengebiete - Sudan/Dafur und Republik Kongo


Internationaler Aktionstag für Frieden im Westsudan

Ohrenbetäubender Protest in Berlin gegen Völkermord in Darfur

Berlin, 29.04.2007 - Mit ohrenbetäubendem Kochtopfgeklapper und Weckerrasseln haben die Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und die Berliner Darfur-Gruppe am Sonntag in Berlin gegen das von der westlichen Welt weitgehend unbeachtete Massensterben im westsudanesischen Darfur protestiert. "Es ist fünf vor zwölf - wir schlagen Alarm!" hieß es auf Transparenten, die die rund 200 Demonstrationsteilnehmer mit sich trugen. Auf Flugblättern forderte die GfbV die EU auf, sofort wirksame Maßnahmen gegen den Völkermord an der schwarzafrikanischen Bevölkerung zu ergreifen. "Sanktionen gegen das Regime in Khartum und ein Flugverbot für die sudanesische Luftwaffe über Darfur sind längst überfällig", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius.

"Es ist eine Frage der Menschlichkeit, dieses Morden nicht länger hinzunehmen", hieß es in einem von zahlreichen Prominenten aus Musik, TV, Sport und Showbusiness unterzeichneten Appell der Menschenrechtsorganisation, der an die Bundeskanzlerin und die EU-Ratspräsidentin Angela Merkel adressiert war. Zu den Unterzeichnern gehören Anne Will, Fritz Pleitgen, Hape Kerkeling, Franziska van Almsick und die Söhne Mannheims.

Der Protest der GfbV in Berlin gehörte zu den Aktionen, Kundgebungen und Mahnwachen, mit denen an diesem Wochenende weltweit in mehr als 300 Städten Politiker zum Handeln für Darfur aufgefordert wurden. In Deutschland war es die einzige Aktion im Rahmen des "Global Day for Darfur".

"Seit vier Jahren dauert der Völkermord an, ohne dass bisher ernsthafte und wirksame Maßnahmen gegen die Gräueltaten ergriffen wurden", kritisierte der GfbV-Afrikaexperte Ulrich Delius. Dem Beschluss des Bundestages vom Freitag, dem sudanesischen Regime Sanktionen anzudrohen, müssten nun schleunigst Taten folgen: "Die Zeit der Sonntagsreden muss vorbei sein. Die Menschen in Darfur warten auf Ihre Hilfe - jetzt!" Bisher seien rund 400.000 Menschen von arabischen Reitermilizen, die von der sudanesischen Armee und Luftwaffe unterstützt werden, ermordet worden oder sie seien auf der Flucht umgekommen. Rund 2,7 Millionen seien vertrieben worden. Das Überleben von mindestens drei Millionen hinge derzeit von Hilfslieferungen ab, die immer wieder aufgrund der katastrophalen Sicherheitslage abgebrochen werden müssten.

Quelle im Internet und weitere Informationen unter: www.gfbv.de

------- Weitere Mitteilungen aus Krisengebieten 2007 -------
 

Republik Kongo erlebt neue Flüchtlingswelle

Erneuten Kämpfe zeigen, wie wichtig umfassende humanitäre Hilfe ist

London/Kinshasa, 24. April 2007 - Wieder entfachte Kämpfe in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) zwingen tausende Zivilisten erneut zur Massenflucht. Allein in der nördlichen Provinz Kiu versuchen derzeit 64.000 Menschen den blutigen Auseinandersetzungen zwischen Milizen und Regierungstruppen zu entkommen, berichten UNHCR und das UN World Food Programme (WFP) in einer Pressemitteilung am Dienstag.

Dabei konnten mehrere hundert Flüchtlinge in Lagern rund einhundert Kilometer nordöstlich von Goma unterkommen. Ein Großteil aber muss sich tagsüber verstecken und in der Dunkelheit versuchen die Felder zu bestellen, so der Bericht weiter.

WFP hat bereits mehr als 1.000 Tonnen Nahrung an die Betroffenen in Nord Kiu verteilt. UNHCR-Beobachtungs- teams konnten bislang an 25 Orten Erkundungen durchführen, um die Situation der vertriebenen Dorfbewohner zu ermitteln. Vertriebene berichten von schweren Menschenrechtsverletzungen bewaffneter Gruppen. Das Flüchtlingskommissariat hat daraufhin das kongolesische Militär und die lokalen Regierungsbehörden informiert.

Obwohl die Gewalt im östlichen Kongo weiterhin andauert, konnten sich andere Landesteile stabilisieren. Über 96.000 Flüchtlinge kehrten in ihre Heimat zurück, einige von ihnen nach über acht Jahren. "Die erneuten Kämpfe zeigen, wie wichtig umfassende humanitäre Hilfe im östlichen Kongo ist. Organisationen wie WFP und UNHCR spielen dabei eine entscheidende Rolle, die von den Kämpfen betroffenen Menschen wie auch zurückkehrende Flüchtlinge zu unterstützen", sagte WFP-Landesdirektor Charles Vincent.

Gegenwärtig unterstützt UNHCR die freiwillige Rückkehr kongolesischer Flüchtlinge aus fünf Nachbarländern, unter anderem aus Tansania und Burundi. In diesem Jahr sind jedoch erst 8000 Flüchtlinge zurückgekehrt, da die Betroffenen unsichere und schwierige Lebensbedingungen in ihrer Heimat fürchten. Darüber hinaus gelten mehr als 1,1 Millionen Kongolesen Binnenvertriebene und benötigen die Hilfe und den Schutz der Vereinten Nationen und deren Partner.

"Trotz aller Probleme des Landes, die DRC ist der Schlüssel, um das bereits so lang anhaltende Flüchtlingsproblem in der Region der Großen Seen zu lösen," sagte der UNHCR-Repräsentant Eusebe Hounsokou in Kinshasa. "Kongolesen kehren aus fünf Nachbarländern zurück. Zudem gehen Flüchtlinge aus dem Sudan, Angola und Burundi aus dem Kongo zurück in ihre Heimatländer."

UNHCR und WFP benötigen für ihre Aktivitäten in der Region dringend weitere Gelder, die den Wiederaufbau von Gesundheitszentren ermöglichen und die Versorgung der Flüchtlinge mit Nahrung sichern können.

Quelle im Internet und weitere Informationen unter: www.unhcr.de


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Weitere Themen: 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77

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