Schmuck aus dem Computer
19.04.2007 - Von Berlin bis Freiburg öffnen beim siebten bundesweiten »Girls'Day« am 26. April
mehr als 30 Fraunhofer-Institute ihre Pforten für technikbegeisterte Schülerinnen. Einen Tag lang können die Mädchen in den
Laboren der Fraunhofer-Forscher experimentieren und Einblicke in die Welt der Wissenschaft gewinnen.
Sie sind bizarr in der Form, zum Teil auch richtig bunt und sehen aus wie Kraken oder Perlen. Es ist erstaunlich, welch schöne
Teile in elektronischen Geräten stecken. Am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Freising wird ein
Teil der Mädchen nach dem Mittagessen mit Hilfe von technischen Verfahren Schmuck aus Elektronikteilen basteln. Und wer Lust
hat, kann seine Stücke zusätzlich mit einem Blinkmechanismus versehen. In weiteren Workshops geht es unter anderem um Riechen
- Schmecken - Forschen, Mülltrennung einmal anders oder dem Verstecken von Aromen in Lebensmitteln. Am Vormittag erfahren alle
Teilnehmerinnen, wie ein Bewerbungsgespräch abläuft und worauf es dabei besonders ankommt.
Am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt dreht sich alles um Virtuelle und Erweiterte
Realitäten. Hier testen die Mädchen in Kleingruppen die Entwicklungen der Fraunhofer-Forscher. Sie erzeugen einen Avatar und
führen eine virtuelle Anprobe durch, testen ergänzende Realität im Medizinbereich, erkunden mit dem »City-Server 3-D«
virtuelle Städte und erleben die Welt im Lab auf einer 5 mal 5,20 Meter großen Projektionswand.
Mut und Selbstbewusstsein brauchen Schülerinnen im Fraunhofer-Institutszentrum in St. Augustin bei Bonn, wenn sie in den
Hochseilgarten gehen. »Wir werden auf dem Institutsgelände drei Hänge-brücken hintereinander in rund drei Metern Höhe
aufbauen. Ein Mädchen aus der Gruppe darf - natürlich mit einem Klettergurt gesichert - an einer Strickleiter hochklettern und
über die Hochseilbrücke gehen. Damit sie sicher ans Ziel kommt, müssen die Mädchen unten am Boden die Brücke
stabilisieren«, erläutert Susanne Kern die Idee. »Mit diesem Klettergarten wollen wir auf die Verbindung von
Selbstbewusstsein und Technik aufmerksam machen. Mädchen, die in technische Berufe gehen wollen, müssen Mut und
Selbstbewusstsein mitbringen, um sich gegen Vorbehalte durchzusetzen. Außerdem sind Führungsqualitäten und Teamgeist gefragt,
denn die Mädchen am Boden müssen sich gut mit der Hochseilakteurin abstimmen, um sie sicher ans Ziel zu bringen.« Neben dem
Hochseilgarten wird es am Campus eine Reihe weiterer Workshops geben. Auf dem Programm stehen unter anderem »Das Labor in der
Westentasche«. In der Abteilung »Biomolekulare Optische Systeme« können die Mädchen in zwei Laboren Forscherinnen und
Forschern über die Schulter schauen und selbst experimentieren. Anhand von Biochips können sie studieren, wie sich winzige
Teilchen und Flüssigkeiten in klein-sten Dimensionen verhalten.
Erstmals öffnet in diesem Jahr auch die Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft in München ihre Pforten. Unter dem Motto »Dein
PC - selbst ist die Frau« erfahren die Schülerinnen, wie sie einen PC zusammenbauen und mit zusätzlicher Hardware erweitern
können. »Wir wollen als Zentrale mit gutem Beispiel voran gehen«, sagt Katharina Sauter von der Abteilung
Personalentwicklung. »Deshalb haben wir den Workshop organisiert.«
Seit dem Jahr 2001 laden Unternehmen und Organisationen Mädchen der 5. bis 10. Klassen zu Informationsveranstaltungen zu
technischen und wissenschaftlichen Arbeitsfeldern ein. Der Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag wird gefördert vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus Mitteln
des Europäischen Sozialfonds. Er ist eine Gemeinschaftsaktion mit der Initiative D21, der Bundesagentur für Arbeit, dem
Deutschen Gewerkschaftsbund, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, dem Deutschen Industrie- und
Handelskammertag, dem Zentralverband des Deutschen Handwerks und dem Bundesverband der Deutschen Industrie.
Quelle im Internet und weitere Informationen unter: www.fraunhofer.de
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