Universitäts-Hautklinik Heidelberg bietet umfassende medizinische Hilfe / Klinikumsweite Zusammenarbeit in psychologischer und sozialer Betreuung
02.03.2007 - Seit rund 20 Jahren werden Menschen, die den Aids-Erreger HIV im Blut haben, in der
Heidelberger Universitäts-Hautklinik behandelt. Heute betreuen Experten klinikumsweit Patienten und ihre Angehörigen. Bei dem
Jubiläum der Heidelberger Aidshilfe vor wenigen Wochen hat Dr. Martin Hartmann, Leiter der Immunologischen Ambulanz mit
HIV-Spezialsprechstunde, Bilanz gezogen.
Noch immer ist die Spezialambulanz die zentrale Anlaufstelle für HIV-infizierte Patienten in Heidelberg. Bedeutete die Arbeit
zu Beginn vor allem reine Sterbebegleitung sowie die Behandlung von Erkrankungen, die mit einer HIV-Infektion einhergehen, so
kann das Team heute den Betroffenen hochaktive Therapien anbieten. Auch nach HIV-Risikokontakt, z.B. bei Nadelstichverletzungen
oder ungeschütztem Geschlechtsverkehr, ist die Ambulanz in der Hautklinik erste Anlaufstelle (Post-Expositions-Prophylaxe): Die
Experten klären, ob eine Vorsorge-Behandlung notwendig ist. Dabei wird jeder Fall individuell beraten. Aus dem Notfalldepot der
Hautklinik können rund um die Uhr entsprechende erste Medikamente gegeben werden.
Ärzte, Forscher, Seelsorger: Experten knüpfen interdisziplinäres
Netzwerk
"Die HIV-Spezialambulanz ist eingebettet in ein umfangreiches Angebot zur medizinischen,
psychologischen und sozialen Betreuung von Patienten und ihren Angehörigen am Universitätsklinikum Heidelberg", erklärte
Dr. Hartmann. So ist die Psychoimmunologische HIV-Ambulanz in der Klinik für allgemeine Psychiatrie Ansprechpartner für
Patienten mit psychischen Beschwerden sowie für Kliniken, Arztpraxen und Beratungsstellen. Sie bietet Hilfe z.B. bei sozialen
Konflikten, Partnerschaftsproblemen oder Angst. Auch HIV-bedingte Hirnleistungsschwächen können abgeklärt und behandelt
werden. Im HIV-Arbeitskreis der Abteilung Virologie des Hygieneinstituts am Universitätsklinikum werden Therapien einzelner
Patienten mit resistenten Virusstämmen besprochen.
Die Studienambulanz der Hautklinik bietet den Patienten zahlreiche Studien an, z.B. zu neuen Therapiemöglichkeiten. In
Zusammenarbeit mit der Abteilung Sportmedizin der Medizinischen Universitätsklinik läuft eine Studie zur Verminderung von
Nebenwirkungen durch regelmäßiges Belastungstraining (Spinning). Auch die Klinikseelsorge ist im Netzwerk aktiv. An jedem
ersten Sonntag im Monat feiert "Kirche positHIV" einen Gottesdienst in der Kapelle in Bergheim. Dabei werden auch
Themen berührt, die in Zusammenhang mit Aids und HIV stehen. Im Vorfeld des Gottesdienstes findet jeweils ein Schriftgespräch
statt. "Kirche positHIV wendet sich an alle Interessierten, ob positiv oder negativ, unabhängig von sexueller
Orientierung, religiöser und spiritueller Herkunft", betonte Dr. Hartmann.
Engagement über Klinikumsgrenzen hinweg
Das Klinikum engagiert sich außerdem im Psychosozialen Arbeitskreis HIV und AIDS. Hier treffen sich die
Hautklinik, die AIDS-Hilfe Heidelberg, der Verein AIDS und Kinder, die Aktionsgemeinschaft Drogen, das Gesundheitsamt, PosiHIV
Wohnen, Pro-Familia Heidelberg und andere Heidelberger Einrichtiungen. Ziel ist es, gemeinsam die Lebenssituation von Patienten
zu verbessern.
Auf Landesebene trifft sich regelmäßig die Südwestdeutsche Studiengesellschaft, um gemeinsame Projekte der
Schwerpunkteinrichtungen in Freiburg, Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg zu besprechen.
Innerhalb des nationalen Kompetenznetzes HIV/AIDS, gefördert vom Bundes- ministerium für Bildung und Forschung, tragen
anonymisierte Daten der HIV-Spezialambulanz dazu bei, neue Erkenntnisse über die HIV-Erkrankung in Deutschland zu gewinnen.
Quelle im Internet und weitere Informationen unter:
www.klinikum.uni-heidelberg.de und
www.hivinfo.de
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