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Flüchtlinge aus Myanmar in Thailand und Bangladesch


Burma/Thailand: terre des hommes fordert sofortigen Stopp des Salween-Staudamm-Projektes

Hilfswerk befürchtet Flucht und Vertreibung aus Burma

Osnabrück, 14.03.2007 - Das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes hat die Pläne zum Bau von Staudämmen am Salween-Fluss in Thailand und Burma kritisiert. Insbesondere in Burma befürchtet terre des hommes die Zwangsvertreibung tausender Menschen aus Dörfern entlang des Flusses. Seit Jahren existieren Flüchtlingslager im burmesisch-thailändischen Grenzgebiet. Hier leben vor allem Menschen, die vor dem repressiven Militärregime in Burma fliehen mussten. Nach Auffassung von terre des hommes führt der Bau der Staudämme zu gewaltsamen Vertreibungen, in deren Folge ein starker Zustrom von Flüchtlingen in den Lagern zu befürchten sei. terre des hommes betreut mehrere Flüchtlingslager im Grenzgebiet. Etwa zehn Millionen Menschen aus 13 ethnischen Gruppen leben im Einzugsgebiet des Salween-Flusses. Mehr als 90 Dörfer seien bereits geräumt worden, die Militärpräsenz in den betroffenen Gebieten wurde erhöht. Zur Umsetzung des Projektes müssten große Gebiete geflutet werden, während andere Regionen von der Wasserversorgung abgekoppelt würden. »Der Bau der Staudämme wird zur Zerstörung der Lebensgrundlage vieler Menschen und Tiere führen«und muss deshalb gestoppt werden«, so terre des hommes-Expertin Iris Stolz.

In den vergangenen Jahren musste das Bauprojekt auf Grund ungeklärter Finanzierung mehrfach zurückgestellt werden. Im Februar stellte die thailändische Elektrizitätsgesellschaft (EGAT), einer der Hauptprojektträger, zusätzliche Finanzmittel in Aussicht. Menschenrechtsorganisationen befürchten nun einen baldigen Beginn der Baumaßnahmen.
Im Rahmen einer Kampagne zum Erhalt der biologischen und kulturellen Vielfalt unterstützt terre des hommes den Protest von Menschenrechtsgruppen in Burma und Thailand gegen das Salween-Staudamm-Projekt. Der 14. März wurde vor zehn Jahren von Umweltgruppen zum internationalen Aktionstag gegen Staudämme erklärt.

Quelle im Internet und weitere Informationen: terre des hommes - www.tdh.de

------- Eine weitere Mitteilung zum Thema Myanmar/Burma 2007 -------
 

Myanmar-Flüchtlingen in Bangladesch droht erneut Vertreibung

Familien damit wieder ohne jeden Zufluchtsort

Berlin/Dhaka, 12. März 2007. Die Regierung in Bangladesch hat Hunderte Flüchtlingsfamilien aus Myanmar aufgefordert, ihre notdürftigen Unterkünfte in provisorischen Lagern zu verlassen. Nach ihrer Flucht, wiederholten Umsiedlungen und vielen Jahren unter erbärmlichen Lebensbedingungen, sind die Familien damit wieder ohne jeden Zufluchtsort. Die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die die Menschen seit Jahren medizinisch betreut, fordert die Regierung in Bangladesch und die internationale Gemeinschaft auf, sich des Problems anzunehmen.
Im Zuge landesweiter Räumungen illegaler Behausungen entlang der Straßen hat die Regierung beschlossen, auch Teile eines provisorischen Flüchtlingslagers zwischen Teknaf und Cox Bazar im Südosten des Landes aufzulösen. Außerdem wollen die Behörden Familien aus dem Lager vertreiben, die nicht auf ihren Flüchtlingslisten gemeldet sind. In dem als "Tal-Camp" bekannten Lager leben mehr als 6.000 Männer, Frauen und Kinder auf engstem Raum. Nahrungsmittel und Trinkwasser sind knapp, der Zugang zur Gesundheitsversorgung ist stark eingeschränkt.

Die muslimischen Flüchtlinge der Rohingya stammen ursprünglich aus Rakhine, einem Bundestaat im Westen Myanmars (Birmas). Nach eigenen Aussagen waren sie dort zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt: von Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit über die Beschlagnahmung ihres Landes bis zu Zwangsarbeit. Ohne Rechte im eigenen Land und ohne Flüchtlingsschutz in Bangladesch leben sie seit vielen Jahren in extrem unsicheren Verhältnissen.

Im April 2006 hatte Ärzte ohne Grenzen eine Untersuchung im Tal-Camp durchgeführt. Das Ergebnis ist besorgniserregend: Wegen der prekären Lebensbedingungen leiden viele Bewohner unter Durchfall, Atemwegserkrankungen und Unterernährung. Ihre armseligen Baracken stehen so dicht beieinander, dass es keinen Raum gibt, etwas anzubauen. In der Regenzeit steht das Wasser in rund 80 Prozent der Hütten.

Ärzte ohne Grenzen eröffnete in der Nähe des Lagers eine Klinik und ein Ernährungszentrum. Dort werden täglich mehr als 40 Kinder behandelt. In die Klinik kommen täglich über 100 Menschen. Beide Einrichtungen stehen neben den Flüchtlingen aus dem Tal-Camp auch der einheimischen Bevölkerung offen. Doch Unterernährung und Krankheiten sind unter den Bewohnern des Lagers deutlich häufiger.

"Es ist noch nicht klar, was nun mit den Menschen passieren wird", sagt Frido Herinckx, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Bangladesch. "Aber es wird Zeit, dass sich die Regierung in Bangladesch und die internationale Gemeinschaft des Problems annehmen. Die Situation besteht seit 15 Jahren und sie wird nicht dadurch verschwinden, dass man die Menschen wegschickt. Die Flüchtlinge brauchen einen Ort, an dem sie sich niederlassen können. Ihre jetzige Situation ist menschenunwürdig."

Quelle im Internet und weitere Informationen: www.aerzte-ohne-grenzen.de


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Weitere Themen: 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36

Sie haben eine Frage zum Thema "Flüchtlinge aus Myanmar (Burma) in Thailand und Bangladesch"? Sie würden gern mehr über die Kampagne zum Erhalt der biologischen und kulturellen Vielfalt erfahren? Über einige Themen können wir auch nur berichten, doch einige Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie unter dem Stichpunkt Glossar und einige weiterführende Erläuterungen unter Brennpunkte I und II. An der Erweiterung dieser Stichpunkte und Rubriken arbeiten wir.