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Frauen und Karriere / Europa braucht mehr IKT-Fachleute


Karriereaussichten für Frauen und IKT

Ein ungenutztes Potenzial

Brüssel, den 08.03.2007 - In Europa geht der Anteil der Frauen zurück, die einen Hochschulabschluss in Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) erlangen. Besonders deutlich zeigt sich dies im Vergleich mit anderen Teilen der Welt. Um Frauen zu einer Karriere im IKT-Bereich zu motivieren, stellt die Kommission heute, am Weltfrauentag, die Videotagebücher von sechs jungen Frauen vor, die eine im wirtschaftlichen oder politischen IT-Bereich erfolgreiche Frau einen Tag lang begleiten durften, um ihnen einen Einblick in die viel versprechenden Karriereaussichten im IKT-Bereich zu ermöglichen.

"Würden mehr Frauen IKT-Karrieren einschlagen, brächte dies Schwung und Veränderung in diesen wichtigen Wirtschaftssektor in Europa", meinte Viviane Reding, die in der EU für die Bereiche Informationsgesellschaft und Medien zuständige Kommissarin, anlässlich des Weltfrauentags in Brüssel. "Da Europa auf einen Fachkräftemangel in diesem Bereich zusteuert, müssen wir mehr Frauen zu einem IKT-Studium und zu einer Karriere auf diesem Gebiet bewegen. Damit ließe sich die Zahl der Fachkräfte erhöhen und die Kreativität der Frauen wäre darüber hinaus eine Bereicherung".

Auf den IKT-Bereich entfallen 5,3 % des BIP der EU und 4 % der Arbeitsplätze. Die Wachstumsraten dieses in der EU innovativsten und forschungsintensivsten Sektors liegen nach wie vor über dem Durchschnitt.

Bis 2010 dürften jedoch 300.000 qualifizierte IKT-Kräfte fehlen. Daher braucht Europa mehr IKT-Fachleute. Auch wenn in den 27 den Mitgliedstaaten der EU von 1998 bis 2004 der Anteil der Hochschulabsolventen von Informatikstudiengängen um 133 % anstieg, hinkt Europa im Vergleich hinterher. 1998 belief sich der Anteil der Informatik-Absolventen auf 2,3 % aller Hochschulabsolventen in der EU-27 und stieg bis 2004 auf 4 %. In den USA stieg dieser Anteil von 2,3 % auf 5 % und in Südkorea von 1 % auf 6 %.

Die Frauen schneiden statistisch gesehen noch schlechter ab. Der Anteil weiblicher Informatik-Absolventen fiel von 25 % im Jahr 1998 auf 22 % im Jahre 2006. In anderen Teilen der Welt ist dieser Anteil höher: Kanada (27 %), USA (28 %) und Südkorea (38 %).

Der Anteil der Frauen, die im IKT-Bereich tätig sind, schwankt in der EU erheblich, von 6 % in Luxemburg bis 41 % in Litauen. Allerdings geben die, die eine IKT-Karriere einschlagen, häufig auf und wählen einen anderen Beruf. Auch schaffen es weniger Frauen, vor allem im IKT-Sektor, leitende Führungspositionen zu erlangen. Bei etwa 66 % der Telekommunikationsunternehmen ist im Vorstand keine Frau vertreten. Auch bei den 14 größten IKT-Unternehmen sind weniger als 10 % der Vorstandsmitglieder Frauen und in der Telekommunikation sind es nur etwa 6 %.

Daher versucht die Kommission mehr Hochschulabsolventinnen dazu zu bewegen, Karrieren in der IKT-Branche einzuschlagen und das Interesse bereits von Schülerinnen zu wecken, die vor ihren ersten Berufsentscheidungen stehen. Damit erhöhen sich Zahl, Vielfalt und Kreativität der Fachkräfte. Viel wird unternommen, um Frauen deutlich zu machen, dass IKT-Karrieren Herausforderungen bieten, sich lohnen und Spaß machen können, um dem negativen Bild und den Stereotypen entgegenzuwirken. Trotzdem wird die Unterstützung der Unternehmen und anderer interessierter Kreise benötigt.

Um jungen Frauen einen Einblick in das IKT-Arbeitsfeld zu ermöglichen, startete die Kommission eine Initiative, bei der junge Frauen einen Tag lang ein weibliches Rollenvorbild begleiten konnten. Fünf führende Technologieunternehmen (BT, Cisco, Infineon, Motorola und Nokia) beteiligten sich an diesem ersten, zusammen mit der Europäischen Kommission durchgeführten Pilotprojekt. Kommissionsmitglied Reding selbst ermöglichte es einer Teilnehmerin dieser Initiative, sie bei den IST-Veranstaltungen in Helsinki im letzten November zu begleiten.

Wie sich die Situation der Frauen im IKT-Sektor im Einzelnen darstellt, wird derzeit im Rahmen einer gerade angelaufenen Studie der Europäischen Kommission beleuchtet. Mit den Ergebnissen wird für Oktober 2007 gerechnet.

Quelle im Internet und weitere Informationen unter: europa.eu


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