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BioHaus als grüne Brücke und Schadstoffregister


BioHaus als grüne Brücke

DBU fördert US-Projekt mit rund 500.000 Euro - Umweltbildung und deutsche Technik im Fokus

20.07.2006 - Osnabrück. Die Tochter des ehemaligen amerikanischen Präsidenten, Chelsea Clinton, war sechs Mal dort. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, lobte den Ort: Das Dorf "Waldsee" liegt zwar nahe dem Mississippi im Bundesstaat Minnesota, und doch ist die Nähe zu Deutschland unübersehbar. Deutsche Sprache und Kultur werden Jugendlichen hier schon seit den 60er Jahren vermittelt. Jetzt eröffnet in "Waldsee" ein mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gebautes Umweltbildungszentrum. "Das ?BioHaus' soll Ansätze des europäischen Umweltschutzes vermitteln. Es wird eine transatlantische grüne Brücke zwischen den beiden Kontinenten bauen?, sagte DBU-Pressesprecher Franz-Georg Elpers zur Eröffnung. Das Passivhaus könne außerdem deutsche Innovationskraft und Umwelttechnik demonstrieren. "Es zeigt die Weltsicht des modernen Deutschland", meint Dan Hamilton, Direktor des Sprachdorfs. Für die DBU ist das Projekt das erste Vorhaben in den USA.

Passivhaus mit Pioniercharakter bringt Jugendlichen Umweltstandard näher

Im Wald am Rande des Dorfes baute das Concordia College (Moorhead, Minnesota) das 400 Quadratmeter große, zweigeschossige Passivhaus, das nach deutschem Standard zertifiziert wurde. Das "BioHaus" verbrauche 85 Prozent weniger Energie als vergleichbare Gebäude in den Vereinigten Staaten. "Es hat in den USA Pioniercharakter", meint Hamilton. Erreicht werde dies durch den innovativen und vielfältigen Einsatz von Isoliertechniken, Wärmerückgewinnung und Luftaustausch sowie durch hochwertige energieoptimierte Türen und Fenster. "Waldsee-Bewohner werden in dieser phantastischen Anlage kochen, spielen und dabei nicht nur deutsch, sondern auch etwas über naturwissenschaftliche Zusammenhänge anhand nachhaltiger Architektur lernen - es gibt nirgendwo etwas Vergleichbares", schwärmt Hamilton. Die Jugendlichen könnten mit Hilfe komplexer Sensoren die Vitalfunktionen des Hauses messen, alles auf deutsch und im metrischen System, wie es auf der Welt Standard ist.

Dorf vermittelt Deutschlandbild in den USA - 1500 Kursteilnehmer lernen jährlich Sprache und Kultur

"Waldsee" ist nicht nur das älteste der 14 Sprachdörfer des Concordia College. "Es zählt zu den führenden Zentren zur Vermittlung eines aktuellen Deutschlandbildes in den USA", erläutert Hamilton, der für sein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Die Einrichtungen bieten ein-, zwei- und vierwöchige Programme zum ganzheitlichen Sprachenlernen an, darunter Kurse, die von Schulen oder Colleges als Studienleistungen anerkannt werden. Schulgruppen, Erwachsene und Familien können aber auch für Wochen- und Wochenendkurse während des Schuljahres nach Minnesota kommen. Neben den jährlich rund 1.500 jugendlichen "Waldsee"-Besuchern zwischen sieben und 18 Jahren sollen auch Studierende verschiedener Hochschulen in das Umweltbildungsprogramm einbezogen werden. "Waldsee"-Lehrmaterialien für den Deutschunterricht sollen an Schulen und Colleges in allen 50 amerikanischen Bundesstaaten und in Kanada Verwendung finden.

"BioHaus" soll Generationen von Europäern und Amerikanern miteinander verbinden

Besonderes Gewicht legt die DBU, die das Projekt mit rund 500.000 Euro fördert, auf das geplante "Handbuch zur Umwelterziehung", das die Vermittlung eines modernen Deutschlandbildes mit Aspekten der Umweltpädagogik verknüpft. Naturpädagogik, technischer Umweltschutz und "kulturbezogene Ansätze zu umweltbewusstem Leben" - darum wird es in dem Handbuch gehen. "Das BioHaus ist ein einzigartiger Ausgangspunkt für Umweltpädagogik und für interkulturelle Bildung, das kommende Generationen von Europäern und Amerikanern im Hinblick auf unsere gemeinsame Zukunft verbinden wird", meint Elpers.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Stephanie Hanson, E-mail: Shanson_6[@]lycos.com
Internet: www.WaldseeBioHaus.com

Quelle: www.dbu.de

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Bundeskabinett beschließt Schadstoffregister

Informationen im Internet zugänglich

Berlin, 26.07.2006 - Das Bundeskabinett hat heute auf Vorschlag von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die Entwürfe für ein Regelungspaket zur Einführung eines Schadstoffregisters nach dem so genannten PRTR-Protokoll beschlossen. Beschlossen wurden die Entwürfe für ein Vertragsgesetz, ein Aus- und Durchführungsgesetz sowie die Änderung der Verordnung über Emissionserklärungen und Emissionsberichte, die sogenannte 11. BImSchV. Das PRTR-Protokoll sieht die Einrichtung eines nationalen Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregisters vor und baut auf einer bereits bestehenden europäischen Regelung auf.

Die Bundesrepublik Deutschland hat im Mai 2003 das Protokoll über Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister englisch "Pollutant Release and Transfer Register" kurz PRTR-Protokoll unterzeichnet. Das einzurichtende Register soll Informationen über die Freisetzung von Schadstoffen in Luft, Wasser und Boden sowie über die Verbringung von Abfällen und Schadstoffen außerhalb der Betriebe enthalten. Bürgerinnen und Bürger sollen sich einfach und schnell informieren können. Deshalb wird das Register von der Öffentlichkeit über das Internet eingesehen werden können. Es soll die Grundlage für einen Dialog zwischen Öffentlichkeit und Betreibern schaffen. Die durch das Register geschaffene Transparenz soll letztlich dazu beitragen, dass Betreiber ihre Umweltbelastung verringern und ihre Ressourcennutzung optimieren.

Auch die Europäische Gemeinschaft ist Vertragspartnerin des PRTR-Protokolls. Deshalb wurde von der EU eine Verordnung (EG Nr. 166/2006) erlassen, in der die Errichtung eines europäischen Registers geregelt ist. Die Umsetzung der europäischen Vorgaben in nationales Recht wird ebenfalls in dem Gesetzespaket geregelt. Das neue Register baut auf dem bereits bestehenden europäischen Schadstoffemissionsregister (EPER) auf. Denn dieses ist in Inhalt und Funktionsweise Vorbild für das PRTR. Hinzu kommen vor allem Informationen über die Verbringung von Abfällen. Mit dem europäischen PRTR wird auch Transparenz hinsichtlich der Anwendung europäischen Umweltrechtes in den Mitgliedstaaten geschaffen.

Die Zustimmung des Bundesrates zu dem Regelungspaket ist erforderlich.

Quelle und weitere Informationen unter: www.bmu.de


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Weitere Themen: 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41

Sie haben einige Fragen zum Thema "Umwelt und Umweltbildung" oder Sie möchten wissen, was bedeutet das Wort Photovoltaik, was ist ein Schadstoffregister oder was versteht man unter Grundlagenforschung? Einige Antworten auf häufig gestellte Fragen aus dem großen Bereich Umwelt und Natur, Wissenschaft und Forschung finden Sie unter dem Stichpunkt Glossar, welches stetig erweitert wird.