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Masterplan Güterverkehr und Logistik


Transport und Logistik hat eine hohe Bedeutung

Tiefensee: Logistik ist ein Boom-Sektor

21. Juli 2006 - Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat heute in Berlin die Partner der Mobilitätsoffensive über den Stand der Arbeiten zum Masterplan Güterverkehr und Logistik informiert. "Transport und Logistik hat eine hohe Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Logistik ist ein Boom-Sektor mit einem klaren Wachstumstrend. Gemeinsam mit der Wirtschaft arbeiten wir an einem Masterplan Güterverkehr und Logistik", so Tiefensee.

Der Masterplan soll aktuelle Entwicklungen und Trends sowie Qualitätsanforderungen in Verkehr, Wirtschaft und Logistik genau erfassen und daraus Handlungsbedarf und mögliche Maßnahmen ableiten. Ziel ist es, den Standort Deutschland als Produktions- und Logistikstandort gleichermaßen zu stärken und damit auch zu mehr Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung zu gelangen. Erste Ergebnisse einer vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebenen Studie belegen, dass trotz zunehmender Importe nach Deutschland das Außenhandelswachstum das Bruttoinlandsprodukt am Standort Deutschland stützt. Vor diesem Hintergrund werden Transport und Logistik deutlich stärker als in der Vergangenheit Treiber von Wirtschaftswachstum in Deutschland sein.

"Für die verladende Wirtschaft wird es entscheidend darauf ankommen, mit ihren Beschaffungs- und Absatzmärkten über effiziente, durch Logistik optimierte Transportmöglichkeiten verbunden zu sein. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es für unsere Wirtschaft entscheidend, dass sie mit ihren Märkten über kostengünstige, zuverlässige, effiziente und sichere Transportmöglichkeiten verbunden ist. Die ökonomischen Zukunftschancen unseres Landes hängen wesentlich von der Leistungsfähigkeit des Verkehrssystems und damit der Wettbewerbsfähigkeit der Verkehrswirtschaft ab", sagte Tiefensee. In dem Maße wie die Bedeutung von Transport und Logistik steige, wachse das Bedürfnis, den Verkehr effizienter organisieren zu müssen.

Mit dem Masterplan werde in Deutschland erstmals ein konkretes verkehrsträgerübergreifendes Konzept für Güterverkehr und Logistik erarbeitet. Angesichts der Tatsache, dass der Außenhandel seinen prozentualen Beitrag zum BIP innerhalb von zehn Jahren von 15 auf fast 30 Prozent verdoppelt hat und rund 170 Milliarden Euro pro Jahr Umsatz in Güterverkehr und Logistik gemacht werden, sei ein solcher Masterplan von besonderer wirtschaftspolitischer Bedeutung für den Standort Deutschland. "Transport und Logistik sind auch nach den neuesten Umfragen in den Unternehmen Standortfaktor Nr. 1. Deswegen gehören die Handlungsempfehlungen, die wir jetzt erarbeiten ganz nach vorne auf die wirtschaftspolitische Agenda von Politik und Wirtschaft", sagte Tiefensee.

Quelle: www.bmvbs.de

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Terra Human - Heftige Kritik an Tiefensees Masterplan Güterverkehr kommt hingegen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. In einer Presseerklärung des BUND heißt es dazu wie folgt:


Tiefensees Masterplan Güterverkehr ist Bankrotterklärung für zukunftsfähige Verkehrspolitik

Berlin 21.07.2006 - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat das heute von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee vorgelegte Konzept eines Masterplans für Güterverkehr und Logistik als völlig unzureichend kritisiert. Es sei allein auf die Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum der Straße ausgelegt und lasse Umwelt- und Klimaschutz komplett außen vor. Laut Masterplan sollen Umweltstandards nur dann berücksichtigt werden, wenn sie den kurzfristigen Interessen der deutschen Wirtschaft nicht im Wege stehen.

Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte: "Der von Tiefensee vorgelegte Masterplan enthält nichts als Sprechblasen für eine wachstumsorientierte Verkehrspolitik. Wie selbstverständlich wird er ausschließlich mit und für die Wirtschaft erarbeitet und dient der Abschaffung politischer Steuerungselemente. Güterverkehr stellt jedoch eine gesamtgesellschaftliche Gestaltungsaufgabe dar, für die die Politik den Rahmen setzen muss. Hätte man bei der Ausarbeitung des Masterplans neben der Wirtschaft auch die Zivilgesellschaft beteiligt, wäre sicher mehr als ein schmalspuriges Wirtschaftsförderprogramm herausgekommen."

Anstatt klare Prioritäten für den umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene zu setzen, wolle Tiefensee alle Verkehrsträger gleichzeitig ausbauen. Damit verkenne er das effizienzsteigernde Potential ökologischer Logistik. Autoverkehr, Ölverbrauch und Klimagas­emis­si­onen würden so weiter zunehmen und die Bahn als Gütertransportmittel an Attraktivität einbüßen.

Der BUND forderte den Verkehrminister auf, den Masterplan massiv nachzubessern und die Zivilgesellschaft zu beteiligen. Für einen nachhaltig effizienten Güterverkehr sei die im Bundesverkehrswegeplan angekündigte Verdopplung des Schienenverkehrs unverzichtbar. Dafür seien massive Investitionen in die Schiene nötig. Ebenso dringlich seien eine bessere Schienenanbindung der Seehäfen und der Verzicht auf Prestigeprojekte wie die Fehmarnbeltquerung oder die Neubaustrecke Nürnberg - Erfurt.

Quelle und weitere Infos unter: www.bund.net


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Weitere Themen: 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38

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