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Höchstleistungsrechner stärkt Forschungsstandort


Neubau des Leibniz-Rechenzentrums

Bundesforschungsministerin Schavan: Höchstleistungsrechner stärkt den Forschungsstandort Deutschland - Neubau des Leibniz-Rechenzentrums in Garching eröffnet / Höchstleistungsrechner wird Teil des größten europäischen Rechner- verbundes

21.07.2006 - Moderne Forschung - von den Grundlagen in Physik und Chemie bis hin zur Entwicklung von marktreifen Produkten - ist heute ohne Computersimulationen nicht mehr vorstellbar. Um auch künftig die Entwicklung im internationalen Wettbewerb aktiv mitzugestalten, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Ausbau und die Vernetzung der deutschen Höchstleistungsrechenzentren. So gehört der Höchstleistungsrechner, der heute im Neubau des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching in Betrieb geht, zu den weltbesten Computern.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan sagte bei der Eröffnung: "Investitionen wie diese ermöglichen wissenschaftliche Durchbrüche, die in wirtschaftliche Leistungskraft verwandelt werden können. Ich bin sicher, dass durch die exzellenten Möglichkeiten hier in Garching und im vernetzten Verbund der deutschen und europäischen Höchstleistungsrechner Raum für Innovationen eröffnet wird, die unsere Zukunft prägen werden."

Die Gesamtkosten für den Neubau des Leibniz-Rechenzentrums und die Installation des Höchstleistungsrechners von rund 80 Millionen Euro werden gemeinsam vom Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland finanziert. Der neue Computer, der heute in der ersten Ausbaustufe in Betrieb geht, hat eine Spitzenleistung von 26 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (26 Teraflops). Im Endausbau soll er 2007 bis zu 69 Teraflops leisten, und damit in die Top 10 der Welt vorstoßen.

Entscheidend für die Leistungsfähigkeit ist aber neben der Rechenleistung auch die Infrastruktur und die Vernetzung mit Nutzern und anderen Rechenzentren. Das wird in exzellenter Weise durch das Leibniz-Rechenzentrum erfüllt. Es bildet gemeinsam mit den Höchstleistungsrechenzentren in Jülich und Stuttgart einen Verbund, der auf Initiative von Bundesforschungsministerin Schavan in der vergangenen Woche gegründet wurde. Damit wird der größte Rechnerverbund in Europa geschaffen. Die Hochgeschwindigkeitsvernetzung und die wissenschaftliche Zusammenarbeit der drei gleichberechtigten Standorte werden vom BMBF von 2007 bis 2009 mit insgesamt 30 Millionen Euro gefördert. Sie sollen im internationalen Wettbewerb eine Spitzenposition einnehmen und eine zentrale Rolle im Aufbau eines europäischen Hochleistungsrechnerverbundes spielen. Weitere im Hochleistungsbereich tätige Rechenzentren sollen dazukommen.

Jedes der Zentren ist auf bestimmte wissenschaftliche Fragestellungen optimiert, die insgesamt eine breite Palette von Anwendungen abdecken. Sie reichen z. B. von der Materialwissenschaft über Automobilentwicklung, Flugzeugbau, Pharmaforschung bis zur Klimaforschung und Hochenergiephysik.

Quelle und weitere Infos: www.bmbf.de

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Terra Human - Bereits im Jahre 2004 hat der Wissenschaftsrat die Einrichtung von Höchstleistungsrechnern empfohlen, wie aus dem nachfolgendem Bericht hervorgeht:

Wissenschaftsrat empfiehlt Höchstleistungsrechner

Wissenschaftsrat empfiehlt die Einrichtung europäischer Höchstleistungs- rechner

12. November 2004 - Die Verfügbarkeit von Höchstleistungsrechnern hat sich zu einem entscheidenden Standortfaktor im internationalen Wettbewerb entwickelt. Wenn im Jahr 2005 der mit 40 Teraflop/s Spitzenleistung leistungsstärkste deutsche Rechner am Leibniz-Rechenzentrum in Garching installiert sein wird, wird gleichzeitig in den USA ein Rechner bereitgestellt werden, der das Neunfache dieser Leistung aufbringen kann. Um in Europa künftig mit Japan, USA und neuerdings auch China wissenschaftlich konkurrieren zu können, ist deshalb ein fortlaufender qualitativer und quantitativer Ausbau der Rechnerversorgung unverzichtbar. Insbesondere die Einrichtung von Höchstleistungsrechnern der höchsten Leistungsklasse ist dafür erforderlich.

Da die Kosten für international führende Höchstleistungsrechner sich auf etwa 200 Mio. Euro belaufen und damit nicht mehr ohne weiteres von einem Land allein finanziert werden können, empfiehlt der Wissenschaftsrat, Höchstleistungsrechner der höchsten Leistungsklasse in Zukunft durch den Zusammenschluss nationaler Ressourcen auf europäischer Ebene einzurichten. Dadurch können sehr viel größere und leistungsfähigere Einzelsysteme installiert werden, als dies auf nationaler Ebene in den für solche Spitzensysteme qualifizierten Ländern Europas möglich wäre. Von den derzeit weltweit 500 leistungsfähigsten Hoch- und Höchstleistungsrechnern stehen 121 in europäischen Ländern. Aufgrund der Standzeit eines Höchstleistungsrechners von fünf bis sechs Jahren wird die Einrichtung von drei europäischen Höchstleistungsrechnern empfohlen. Da Deutschland über ausgezeichnete Erfahrungen im Bereich des Höchstleistungsrechnens verfügt, sollte man sich hier als Standort für einen europäischen Höchstleistungsrechner bewerben. Für den Fall, dass die Ansiedlung eines solchen europäischen Rechners gelingen sollte, kämen damit auf den Bund und die Länder Kosten in Größenordnung von 30 bis 50 Mio. Euro zu.

Mit Hilfe von Höchstleistungsrechnern wurden in den zurückliegenden Jahren in zahlreichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen wissenschaftliche Durchbrüche erzielt, die auf Rechnern niedrigerer Leistungsklassen nicht möglich gewesen wären. Dies betrifft beispielsweise Simulationen in den Bereichen Klima- und Erdsystemforschung, Nanostrukturphysik, Festkörperphysik, Strömungsmechanik, Astrophysik, Quantenchromodynamik, Materialforschung, Chemie, Molekulardynamik, Polymerforschung und Biophysik.

Quelle: www.wissenschaftsrat.de


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Sie haben einige Fragen zum Thema "Forschungsstandort" oder Sie möchten wissen, was bedeutet das Wort Photovoltaik, was ist ein Höchstleistungsrechner oder was versteht man unter Grundlagenforschung? Einige Antworten auf häufig gestellte Fragen aus dem großen Bereich Wissenschaft und Forschung finden Sie unter dem Stichpunkt Glossar, welches stetig erweitert wird.