Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen
AOK-Bundesverband, Bonn
BKK Bundesverband, Essen
IKK-Bundesverband, Bergisch
Gladbach
See-Krankenkasse, Hamburg
Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, Kassel
Verband der
Angestellten-Krankenkassen e. V., Siegburg
AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V., Siegburg
Siegburg, 21.12.2006 - Die o. g. Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen weisen Vorwürfe des Bundesministeriums für
Gesundheit zurück, die flächendeckenden Beitragssatzanhebungen der Krankenkassen zum 1. Januar 2007 würden zu hoch ausfallen.
Die notwendigen Entscheidungen der Verwaltungsräte der gesetzlichen Krankenkassen sichern die guten Leistungen der gesetzlichen
Krankenkassen für ihre Versicherten. Die Verwaltungsräte beachten streng die Interessen der Versicherten und der
Beitragszahler. Sie beschließen daher nur unbedingt notwendige Beitragssatzanhebungen. Kritik an den Verwaltungsräten und an
der Notwendigkeit der gefassten Beschlüsse ist daher unbegründet. Die Beitragssatzgestaltung ist eine zentrale Aufgabe der
Selbstverwaltung von gewählten Vertretern der Versicherten und Arbeitgeber in den Verwaltungsräten der Krankenkassen (bei den
Ersatzkassen nur Versichertenvertreter). Die Vertreter nehmen diese Aufgabe sehr ernst und sehen sich in großer Verantwortung
gegenüber den Beitragszahlern. Eventuell anstehende Beitragssatzerhöhungen werden deshalb sehr sorgfältig auf der Grundlage
solider Zahlen und Haushaltspläne berechnet. In diesem Jahr ist die Kalkulation besonders schwierig, da mögliche zusätzliche
Kostenentwicklungen einer frühestens im April in Kraft tretenden Gesundheitsreform aktuell schwer abzuschätzen sind. Fakt ist:
Beitragssatzerhöhungen werden mit Augenmaß vorgenommen, für jede einzelne Krankenkasse individuell durch die
Aufsichtsbehörde geprüft und erst mit deren Genehmigung wirksam. Die Spitzenverbände wissen, dass die
Beitragssatzkalkulationen der gesetzlichen Krankenkassen jeder Prüfung standhalten.
Die nun stattfindenden Erhöhungen sind politisch hausgemacht. Die große Koalition selbst hat schon bei der Vereinbarung der
Eckpunkte zur Gesundheitsreform das Ziel der Stabilisierung der Finanzen der GKV aufgegeben. Notwendige Beitragssatzerhöhungen
können nicht durch von der Politik schön gerechnete Daten vermieden werden. Wer trotz Wissens über die finanzielle Situation
der GKV und bei Mitverschulden dieser Situation derartige Behauptungen in die Welt setzte, verschleiert die Wahrheit vor den
Versicherten absichtlich.
Die politische Debatte macht zudem deutlich, was auf die GKV zukommt, wenn die Bundesregierung die Beitragssätze in der Zukunft
festsetzen soll. Ulla Schmidt macht mit ihren Behauptungen klar, dass politisch motivierte Beitragssatzfestsetzungen dann an der
Tagesordnung sein werden. Dadurch wird aber die finanzielle Situation der Kassen und somit für die Versorgung der Versicherten
zunehmend unsicher.
Gründe für die Beitragssatzerhöhungen sind die steigende Mehrwertsteuer und die Reduzierung der Steuerzuschüsse für die GKV
und die Kostendynamik im Gesundheitswesen. Auch die Gesundheitsreform wird nach Auffassung der Spitzenverbände zu keiner
Entlastung, sondern zu einer Belastung der Kassen in Höhe von 450 Mio. Euro führen. Entgegen der Behauptung der
Bundesgesundheitsministerin profitiert die Krankenversicherung noch nicht von der konjunkturellen Erholung. Dies passiert erst
dann, wenn die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen zunehmen und die Löhne und Gehälter steigen. In den ersten drei
Quartalen des Jahres 2006 sind die Einnahmen nur um 0,5 Prozent gestiegen. Die Spitzenverbände gehen deshalb nach wie vor von
einer Erhöhung des Beitragssatzes im Durchschnitt von 0,7 Beitragssatzpunkten aus.
Auch die landwirtschaftlichen Krankenkassen, die ihre Beiträge nicht nach einem Beitragssatz, sondern nach anderen Maßstäben
berechnen, aber auch von der Kostendynamik im gleichen Umfang betroffen sind, passen die Beiträge nur in dem absolut
erforderlichen Umfang an.
Federführend für die Veröffentlichung:
Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.
AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V.
Quelle im Internet und weitere Informationen unter: www.gkv.info
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