Kampagne "Bahn für alle" fordert selbstbewusste Verkehrspolitik für Mensch und Umwelt, der BUND schließt sich Bündnis gegen die geplante Bahn-Privatisierung an.
Berlin, 1. Juni 2006 - Gemeinsame Pressemitteilung der Kampagne "Bahn für alle", getragen von
Attac, BUND, ROBIN WOOD, Bürgerbahn statt Börsenwahn und der Initiative "Bahn von unten"
"Der Bundestag verhandelt über den Ausverkauf der Bahn und riskiert schwerwiegende Nachteile für Beschäftigte, Reisende
und die Umwelt", kritisierte Hendrik Auhagen von Attac. Anlässlich der zweiten Anhörung vor dem
Bundestags-Verkehrsausschuss zur diskutierten Kapitalprivatisierung der Bahn stellte heute die Kampagne "Bahn für
Alle" in Berlin ihre Ziele vor.
Die Umweltverbände BUND und ROBIN WOOD, die GlobalisierungskritikerInnen von Attac
sowie die BahnexpertInnen von "Bürgerbahn statt Börsenbahn" und "Bahn von unten" streiten gemeinsam für
eine kundIinnenfreundliche Bahn in öffentlichem Eigentum.
"Die Sparkommissare in der Regierung und in der Bahn sind dabei, eine umweltverträgliche Verkehrspolitik zu verhindern.
Eine eindimensionale Orientierung auf Börsengang oder andere Formen der Kapitalprivatisierung verhindert die Verlagerung des
Verkehrs von der Straße auf die Schiene. Hier soll Geld in die Kassen gespült werden zu Lasten der Umwelt, der Kunden und der
ländlichen Regionen, die dann vom Netz abgehängt werden", kritisiert Werner Reh, Verkehrsreferent des BUND.
"Die Bahn ist noch immer die umweltschonendste Alternative für Personen- und Lastverkehr", sagt Jürgen Mumme von
ROBIN WOOD. "Wir brauchen eine Verlagerung des Verkehrs - runter von der Straße, rauf auf die Schiene! Private Investoren
werden sich aber noch stärker von der Schiene weg orientieren. Der Verkauf oder die Zerschlagung des Bahnkonzerns wird deshalb
auf Kosten der Umwelt gehen."
Winfried Wolf von der Expertengruppe "Bürgerbahn statt Börsenbahn" ist selbst als Sachverständiger zur Anhörung
geladen und bedauert: "Die Politik ist weit davon entfernt, alle möglichen Entwicklungen für eine zukunftsfähige Bahn in
Erwägung zu ziehen. Eine Bahn für alle in öffentlichem Eigentum kann, wie die Schweizer Bahn es beweist, hervorragenden
Service, gute Arbeitsbedingungen und saubere Geschäftszahlen verbinden."
"Die Kampagne 'Bahn für alle' geht in den nächsten Monaten auf die Straßen und an die Bahnhöfe. Mit
Informationen für Reisende, Solidarität mit den Beschäftigten, mit Expertise und kreativem Protest fordern wir echte
Alternativen zum Ausverkauf ein", schließt Auhagen.
Quelle und weitere Infos: www.umwelt.org
------- Meeressäuger im Südpolarmeer 2006-------
Kampf für die Meeressäuger im Südpolarmeer geht weiter
Hamburg/St., Beate Steffens, 18.06.2006 - Japan hat in diesem Jahr erneut die Mehrheit in der
Internationalen Walfangkommission (IWC), die noch bis zum 20. Juni in der Karibik tagt, verfehlt. In keiner der von Japan
angestrebten Entscheidungen pro Walfang konnten sich die Asiaten bis zum heutigen dritten Tag durchsetzen.
So hat die Mehrheit der Walschützernationen unter den 70 Mitgliedsländern der IWC die japanischen Anträge zur Streichung der
Kleinwale von der Agenda und der Einführung geheimer Abstimmungen abgewiesen. Japan hatte in den vergangenen Jahren mit
Hilfsgeldern an arme afrikanische, karibische und pazifische Staaten deren Stimmen für den Walfang gekauft. Doch weil sich
Guatemala von den Umweltschützern überzeugen ließ und Senegal nicht zur IWC erschien, reichte es nicht für eine Mehrheit.
Auf eine Neuregelung der wissenschaftlichen Jagdquoten konnte sich die IWC dennoch in diesem Jahr nicht einigen.
"Die Wale sind noch einmal davon gekommen, aber es war denkbar knapp", warnt Stefanie Werner, Waleexpertin von
Greenpeace, vor Ort auf St. Kitts und Nevis. "Die Anti-Walfang-Länder müssen diese knappe Entscheidung als Weckruf
erkennen, und ihren ambitionierten Worten über den Schutz der Meeressäuger endlich auch Taten folgen lassen. Japan bezichtigt
die IWC der Abnormalität und des Totalversagens, doch die Walschützernationen sind sich einig, dass das Moratorium die einzige
Lösung war und ist, um die Meeressäuger zu retten."
Inzwischen hat eine von Greenpeace in Auftrag gegebene repräsentative Studie in Japan ergeben, dass sich 77 Prozent der Japaner
gegen den kommerziellen Walfang auf der Hohen See (Antarktis) aussprechen. Greenpeace kündigte an, den Kampf für die Wale in
der nächsten antarktischen Jagdsaison weiter zu führen. "Japan wird es nicht schaffen, uns aus den Schlachtfeldern im
Südpolarmeer zu vertreiben", sagt Stefanie Werner. "Auch im nächsten Winter wird Greenpeace mit seinem größten
Schiff Esperanza wieder vor Ort sein, um für die Wale zu streiten und der Welt aktuelle Bilder des blutigen Abschlachtens
friedlicher Meeresgiganten zu liefern." Japan hat angekündigt, dort erneut die stark gefährdeten Finn- und Buckelwale
jagen zu wollen.
Die IWC befasst sich nur mit Großwalarten, doch alle rund 80 Walarten weltweit sind bedroht. Jedes Jahr sterben mehrere
hunderttausend Wale in Fischernetzen, durch massive Meeresverschmutzung und Walfang. Zudem sind die Meeressäuger durch
Unterwasserlärm, Klimaerwärmung, Zerstörung der Ozonschicht und durch die Öl- und Gasförderung bedroht. Greenpeace fordert
die IWC auf, sich endlich auch mit diesen massiven Bedrohungen für die marinen Säugetiere zu beschäftigen.
Weitere Infos unter: www.greenpeace.de
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