Welt-AIDS-Tag 2006
terre des hommes: Infektionsrate unter 15- bis 24-Jährigen besonders hoch
Osnabrück, 30.11.2006 - Trotz vermehrter Anstrengungen ist keine Eindämmung der HIV/AIDS-Pandemie in
Sicht. Damit verschlechtern sich die Lebenschancen für Millionen Kinder weiter: Schätzungsweise 15 Millionen Jungen und
Mädchen haben bereits ihre Eltern durch AIDS verloren, zum Ende dieses Jahrzehnts könnte ihre Zahl auf mehr als 20 Millionen
ansteigen. Dies erklärte das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1.
Dezember.
Weiterhin lebt mit mehr als zwölf Millionen Kindern ein Großteil dieser Waisen in Afrika südlich der Sahara, aber auch
Länder wie Indien und Thailand sind immer stärker betroffen. Da die Immunschwäche am stärksten arme Bevölkerungsgruppen
betrifft, ist der AIDS-Tod ihrer Eltern für viele Kinder besonders dramatisch: »Wir wissen, dass diese Jungen und Mädchen
häufig die Schule abbrechen müssen; sie sind gezwungen, sich Arbeit zu suchen - dazu zählt für viele Mädchen die
Prostitution als Mittel zum Überleben. Viele landen auf der Straße; fehlender Schutz durch den Staat oder das soziale Umfeld
macht die Kinder zu leichten Opfern von Gewalt und Missbrauch«, so terre des hommes-Pressesprecher Wolf-Christian Ramm. Die
Spirale von Armut, Ansteckung und weiterer Ausbreitung kann so nicht durchbrochen werden: »Die Altersgruppe der 15- bis
24-Jährigen stellt fast die Hälfte der jährlich 4,3 Millionen HIV-Neuinfektionen - dabei ist dies die Generation, die das
Blatt wenden und die Ausbreitung der Immunschwäche bremsen sollte«, so Ramm weiter.
Es sei höchste Zeit, die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuholen. Eine breite Versorgung von Kranken mit AIDS-hemmenden
Medikamenten würde das Sterben von Millionen infizierter Eltern verhindern. Doch in einem Land wie Südafrika mit seinen
ökonomischen Möglichkeiten sterben weiterhin rund 1.000 Menschen pro Tag an AIDS.
Gleichzeitig sei es wichtig, die Gemeinschaften und lokalen Kräfte stärker dabei zu unterstützen, die zusätzlichen
Belastungen durch die Versorgung der Waisen zu meistern. Nur, wenn Kinder und Jugendliche in einem stabilen Umfeld aufwachsen,
ihre Ausbildung fortsetzen und lernen könnten, sich trotz der frühen Belastungen im Leben zu behaupten, werde aus
Waisenkindern eine Generation mit Zukunft.
Quelle im Internet und weitere Informationen: terre des hommes Deutschland e.V. - www.tdh.de
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AIDS Therapie fördert die Fettfehlverteilung und metabolische Störungen
Aachen, den 1. Dezember 2006 - Die AIDS-verzögernde Therapie gegen den bislang schwer erfassbaren
HI-Virus fördert die Fettfehlverteilung und metabolische Störungen, meldet die Ernährungswissenschaftlerin Doreen Nothmann am
heutigen Welt-Aids-Tag. Weltweit haben sich seit der Entdeckung 40 Millionen Menschen mit HIV, darunter 36 Millionen Erwachsene
und 4 Millionen Kinder, infiziert. Allein in Deutschland wachen täglich 49.000 HIV-Infizierte mit der tödlichen Virenlast auf.
Trotz jahrzehntelanger Forschung ist es der Wissenschaft bislang nicht gelungen, eine eliminierende Waffe im Kampf gegen die
Krankheit zu entwickeln. Offensichtlich ist nicht einmal der HI-Virus in wissenschaftlichen Veröffentlichungen schlüssig
nachgewiesen worden. Daher wächst die Kritik an der antiretroviralen Therapie - der einzigen bislang bekannten Methode, den
Ausbruch von AIDS bei HIV-Infizierten zu verlangsamen.
Untermauert werden die Zweifel an der Therapieform dadurch, dass sie erhebliche gesundheitliche Schädigungen mit sich bringt.
Menschen, die längere Zeit den krankheitsverzögernden Medikamentencocktail einnehmen, leiden häufig unter der so genannten
Lipodystrophie - einer Fehlverteilung des Fettgewebes. Dabei verlieren die Patienten Unterhautfettgewebe vor allem im Gesicht,
an Armen und Beinen sowie am Gesäß und neigen zu einer zentralen (visceralen) Fettleibigkeit. Als Folgen kommen, neben diesen
äußerlich wahrnehmbaren Symptomen, metabolische Krankheitsbilder wie Insulinresistenz, Glukosetoleranzstörungen, Diabetes
mellitus, Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie, erhöhte freie Fettsäuren und niedriges HDL-Cholesterin hinzu.
Zur Vermeidung von Folgekomplikationen der Fettstoffwechselstörungen empfehlen sich allgemeine diätetische Maßnahmen und
Bewegung, jedoch ist der Erfolg dieser Methoden meist nur von kurzer Dauer. Bei längerer antiretroviraler Therapie müssen die
betroffenen Patienten zusätzliche Medikamente wie Statine, Fibrate oder Wachstumshormone einnehmen. Der Körper wird mit
Pharmazeutika zusätzlich belastet.
Daher ist und bleibt unklar, ob eine antiretrovirale Therapieform eine sinnvolle Lebensverlängerung für HIV-positive Menschen
ist oder eher ein zusätzliches lebensverkürzendes Gesundheitsrisiko darstellt, so Nothmann zusammenfassend.
Quelle im Internet und weitere Informationen: Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. -
www.ernaehrungsmed.de
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Weitere Themen: 89, 90, 91, 92, 93, 94, 95, 96
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unter dem Stichpunkt Glossar und einige weiterführende Erläuterungen unter
Brennpunkte I und II. An der
Erweiterung dieser Stichpunkte und Rubriken arbeiten wir.
Hinweis: Mit dem Begriff Pandemie wird die globale Ausbreitung einer
ansteckenden Krankheit bezeichnet. Im Unterschied zu Epidemie gibt es bei einer Pandomie weder regionale oder zeitliche
Einschränkungen.
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