Brauchtum in den Fotografien von Erika Groth-Schmachtenberger - Ausstellung der Universitätsbibliothek Augsburg zum 100. Geburtstag der Fotografin
15. Oktober 2006 - Aus
Anlass des 100. Geburtstags der Fotografin Erika Groth-Schmachtenberger zeigt die Universitätsbibliothek Augsburg vom 20.
Oktober 2006 bis zum 5. Januar 2007 in Zusammenarbeit mit dem Fach Europäische Ethnologie/ Volkskunde der Universität Augsburg
und dem Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Augsburg die Ausstellung "Seitenlicht - Brauchtum in Fotografien".
Die Ausstellung, die durch die freundliche Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Universität Augsburg ermöglicht
wurde, ist von Montag bis Freitagzwischen 8.30 und 22.00 Uhr, samstags von 9.30 bis 17.00 Uhr zugänglich, der Eintritt ist
frei. Bei der Eröffnung am 19. Oktober um 18.00 Uhr in der Ausstellungshalle der Zentralbibliothek (Universitätsstraße 22)
führt Dr. Achim Weber, Lehrbeauftragter im Fach Europäische Ethnologie/Volkskunde, in die Ausstellung ein.
Der 100. Geburtstag von Erika Groth-Schmachtenberger ist für die Universitätsbibliothek Augsburg Anlass, Einblick in die von
ihr aufbewahrten Aufnahmen der Fotografin zu geben. Für die Ausstellung ausgewählt wurden Fotografien, die zeigen, wie der
Jahreslauf im süddeutschen und österreichischen Raum von vielfältigem Brauchtum geprägt ist. Weit verbreitete Gebräuche,
wie sie etwa zu Weihnachten, zum Jahreswechsel oder zu Ostern gepflegt werden, stehen dabei neben regionalen Besonderheiten wie
den Georgi- und Leonhardiritten oder den historischen Festen einzelner Städte (Landshuter Fürstenhochzeit, Dinkelsbühler
Kinderzeche).
Ausgangspunkt für die Konzeption der Ausstellung war das Seminar "Brauch und Brauchtumsforschung", in dem Studierende
des Fachs Europäische Ethnologie/ Volkskunde unter der Leitung von Dr. Achim Weber ausgewähltes Brauchtum anhand der
Fotosammlung Groth-Schmachtenberger untersuchten. Konzipiert wurde die Ausstellung von Studierenden des Fachbereichs Gestaltung
der FH Augsburg unter Anleitung von Professor Michael Stoll. Ein besonderer Schwerpunkt der Konzeption bestand darin, ein den
Fotografien zum Thema Brauchtumspflege angemessenes, aber zugleich modernes und innovatives Mobiliar zu entwickeln. Dieses
Mobiliar wurde von den Studierenden zusammen mit der Schreinerei und Elektrowerkstatt der Universität hergestellt. Insgesamt
präsentiert sich die Ausstellung als ein in dieser Form neues Beispiel hochschultinterner und hochschulübergreifender
Kooperation in Augsburg.
Die Fotosammlung Groth-Schmachtenberger der UB Augsburg
Die Fotosammlung Groth-Schmachtenberger der UB Augsburg enthält Abzüge von ca. 6300 volkskundlichen
und kulturgeschichtlichen Schwarzweiß-Fotografien aus den Jahren 1934 bis 1985. Der erwerb dieser Sammlung wurde 1986 vom
mittlerweile verstorbenen Augsburger Volkskundler Prof. Dr. Günther Kapfhammer vermittelt.
Die Fotografien werden derzeit digitalisiert. Sämtliche Fotografien zum Thema Brauchtum können bereits in der Digitalen
Bibliothek der Universitätsbibliothek Augsburg eingesehen werden. Hinweise zu Nutzungsmöglichkeiten der Abzüge selbst sowie
Übersichten über den gesamten Bestand stehen auf den Fachinformationsseiten der UB zum Fach Volkskunde bereit (siehe www.bibliothek.uni-augsburg.de/...foto).
Erika Groth-Schmachtenberger
Erika Schmachtenberger, geboren 1906 als Tochter eines Lehrers in Freising, begann ihre berufliche
Laufbahn mit einem Fotostudio im österreichischen Tannheim, das sie 1928 - 1930 betrieb. Nach dem zweijährigen Besuch der
Bayerischen Lehranstalt für Lichtbildwesen in München wagte sie 1932 einen Neuanfang als Porträtfotografin und arbeitete seit
1933 als Bildberichterstatterin bei verschiedenen Illustrierten und Zeitschriften. In den folgenden Jahren konnte sie sich auf
dem Gebiet der Sportfotografie einen Namen machen, bereiste mehrere europäische Länder und war als Stand- und Pressefotografin
bei der Tobis-Filmgesellschaft in Berlin tätig.
Nach Kriegsende dokumentierte sie als selbständige Fotografin u.a. Zerstörung und Wiederaufbau deutscher Städte, wobei
Würzburg und München im Zentrum ihrer Arbeit standen. Es folgten weitere Jahrzehnte intensiver fotografischer Tätigkeit, die
Erika Groth-Schmachtenberger im Jahr 1986 schließlich die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse für ihr
fotografisches Lebenswerk einbrachten. Sie starb am 13. März 1992 im Alter von 86 Jahren in Würzburg.
Eine ausführliche biographische Würdigung enthält die neueste Ausgabe der Augsburger Volkskundlichen Nachrichten: Achim
Johann Weber, Erika Groth-Schmachtenberger (1906 - 1992): Augenblicke in Schwarzweiß. Porträtversuch einer großen bayerischen
Fotografin anlässlich ihres 100. Geburtstages (= Augsburger Volkskundliche Nachrichten, 12. Jahrgang, Heft 1, Nr.23). Das Heft
bzw. ein Sonderdruck des Aufsatzes können während der Ausstellung im Sekretariat der Universitätsbibliothek erworben
werden.
Quelle im Internet: www.presse.uni-augsburg.de
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Weitere Themen: 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48
Hinweise zu weiteren Ausstellungen:
» en face (2) Erich Hauser (bis 17. Dezember 2006)
» Ausstellung von Rebecca Horn (bis 15. Januar 2007)
» Peintures / Malerei (bis 12. November 2006)
» Walter Benjamins Archive - Bilder, Texte und Zeichen (bis 19. November 2006)
» Ausstellung zu Sensationsfunden (06. Juli 2007 - 01. Oktober 2007 )
» "Lichtschächte" in Zollerns Maschinenhalle (bis 4. März 2007)
Sie haben einige Fragen zum Thema "Brauchtum in Fotografien"? Sie möchten mehr über Leonhardiritten erfahren? Über
viele Themen können wir auch nur berichten, doch auf einige Fragen aus dem Bereich aus dem großen Bereich der Fotografie
finden Sie in der Rubrik "Foto Spezial", an deren Erweiterung und
Ausbau wir arbeiten.
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