Landstreichereien und heimatkundliche Führungen / Touren und
Fotostreifzüge zu Kranich- und Gänserastplätzen
04.10.2006 - Naturtourismus ist im dürftig industrialisierten Brandenburg einer der wenigen und von
Politikern viel beschworenen zukunftsfähigen Wirtschaftszweige. Die Voraussetzungen sind so ungünstig nicht, sehenswerte
Landschaft gibt es genug und in der Metropole Berlin einen gigantischen Pool an gestressten Großstädtern, die geradezu nach
Ruhe, frischer Luft und unverfälschten Natureindrücken lechzen müssten. Dieser Meinung ist auch Lutz Newiger, der seit diesem
Sommer als "Landstreicher" unterwegs ist.
Eigentlich ist Opa Otto schuld. Jedes
Wochenende radelte er mit dem Enkelsohn durchs Havelland und schon bald kannten die beiden rund um Nauen, Börnicke und
natürlich auch Ribbeck jeden Birnbaum mit Namen. Und obwohl Studium und Beruf als Konstruktionsingenieur wenig Zeit für den
Aufenthalt in Feld und Flur ließen, nach Feierabend und an den Wochenenden hieß es nur noch: Raus!
Der Fernsehapparat, zur Untätigkeit verdammt, wurde schon vor zwanzig Jahren abgeschafft. Und als es Lutz Newiger aus
beruflichen Gründen nach Süddeutschland verschlug, kam das Fahrrad mit. Anstrengender als im flachen Brandenburg war es
beispielsweise, den Schwarzwald per Rad zu erkunden. Auch weil von nun an eine Fotoausrüstung zum Gepäck gehörte, um die
faszinierenden Eindrücke festzuhalten. Aber das allein war nicht der Grund, warum es ihn wieder ins Brandenburgische zog.
Heimatverbunden nennt sich der 47jährige selbst und stellt sich bewusst gegen den propagierten Trend der Flexibilität. Newiger
will kein Arbeitsnomade sein, sondern hier bleiben und andere mit seiner Begeisterung für die märkischen Landschaften
anstecken.
Doch Enthusiasmus allein genügt nicht, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Welche Angebote gibt es bereits, wie
trifft man den Nerv der Leute, welche Investitionen sind notwendig? Als alle diese Fragen beantwortet, der Taschenrechner aus
der Hand gelegt und das Konzept zu Papier gebracht worden war, begann die Tippeltappeltour durch Hotels, Buchhandlungen und
Touristenzentren. Ganz ohne irgendeine staatliche Anschubfinanzierung hat Newiger einen klimatisierten Kleinbus geleast, mit
Unterstützung von Zeiss hochwertige Fernoptik angeschafft und Informationsmaterial über die Tourangebote gedruckt.
Lutz Newiger, der kein Spezialist irgendeiner Artengruppe ist, sich aber seit Jahren als NABU-Mitglied für den Naturschutz
engagiert, wird auf seinen Touren nicht mit erhobenen Zeigefinger die Listen der gefährdeten Arten herunterbeten. Er versteht
sich mehr als Organisator und Katalysator, der den Menschen die Augen für die Naturschönheiten öffnen und sinnliche
Naturerlebnisse schaffen will. Neben Touren zu Kranich- und Gänserastplätzen bietet Newiger beispielsweise Fotostreifzüge,
Kräuter- und Nachtwanderungen, Hörreisen, heimatkundliche Führungen oder Malen unter künstlerischer Anleitung in der Natur
an. Wer sich mal so richtig ausarbeiten will, kann mit dem Landstreicher "seinen" Baum pflanzen und etwas Bleibendes
schaffen.
Auch, wenn Flora und Fauna im Mittelpunkt der Halbtagestouren stehen, nach einer ausgiebigen Wanderung oder Radtour schmecken
Sahnetorte, Baguettes und der frisch gebrühte Kaffee im Kreise Gleichgesinnter doppelt so gut. Sogar bei Nieselregen ist die
Naturbeobachtung geschützt unter einer Plane möglich. Und falls das Wetter völlig aus dem Ruder laufen sollte, hat der
Landstreicher die Alternativvariante in petto: Kultur und Architektur der Region .
Landstreicher-Touren zum Kennen lernen
Samstag, 18. November 2006, 12.30 bis 20.00 Uhr:
Tierbeobachtungen im Westhavelland Am Gülper See ist der abendliche spektakuläre Einfall Tausender Saat- und Blessgänsen zu
beobachten. Darüber hinaus ist der See Rastplatz von Enten, Möwen, Seeschwalben und Watvögeln.
Samstag, 2. Dezember 2006, 12.00 bis 19.00 Uhr: Fototour im Nationalpark
Unteres Odertal In Landschaftlich reizvoller Umgebung erhalten Sie Hinweise zur Bildgestaltung und zur gekonnten Umsetzung Ihrer
Bildideen.
Teilnehmerzahl max. 7 Personen, Abholung ab Berlin-Zoo oder einem individuell verabredeten Treffpunkt ist möglich, Imbiss und
Nutzung der Fernoptik inklusive, Preis für die Halbtagestour: 45 Euro, für NABU-Mitglieder 35 Euro (bitte bringen Sie Ihren
Mitgliedsausweis mit).
Kontakt:
Lutz Newiger
Telefon: 033230-50160
Funk: 0171-3128439
E-Mail: lutz.newiger[@]t-online.de
Internet: www.newiger.eu
Quelle im Internet: www.nabubrandenburg.de
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und die Farbtemperatur? Einige Antworten auf interessierende Fragen aus dem großen Bereich der Fotografie finden Sie in der
Rubrik "Foto Spezial", an deren Erweiterung und Ausbau wir stetig
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