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Eiszeitgarten in Salzgitter / Netzwerk für die Zukunft


Klassenfahrt in ein Land vor unserer Zeit

"Eiszeitgarten" erweitert umweltpädagogisches Programm im Schloss Salder um modellhafte Attraktion.

02.07.2006 - Salzgitter. Wen im schwülwarmen Hochsommer das Gefühl beschleicht, weg zu schmilzen, wünscht sich wohl schnell eine Eiszeit zurück. Doch wie ist es eigentlich, zusammen mit Mammuts, Säbelzahntigern und Wollnashörnern in wahrhaft frostiger Atmosphäre zu leben? Ein Gefühl davon vermittelt ab heute spielerisch der Eiszeitgarten im Städtischen Museum Schloss Salder in Salzgitter. Auf rund 2.000 Quadratmetern entstand hier in den vergangenen zwei Jahren eine Freiluft-Ausstellung für urgeschichtliche und ökologische Themen. "Bei diesem Modellprojekt wird Kindern und Jugendlichen deutlich gemacht, dass die Natur und das Klima schon immer eine wichtige Rolle für die kulturelle Entwicklung des Menschen spielten", betont Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Zusammen mit Salzgitters Oberbürgermeister Helmut Knebel eröffnete Brickwedde heute den mit 85.000 Euro von der DBU unterstützten Umweltlernort.

Subarktische Steppe statt subtropischer Mischwald: Vorharz verwandelt sich in Polargebiet

Über das Leben im unwirtlichen Klima während der Eiszeit können sich alle Hobbyhistoriker bei einem Ausflug in den neuen Eiszeitgarten informieren. Um einen anschaulichen Einblick in die prähistorische Stadtgeschichte Salzgitters zu gewähren, wurde im Außenbereich des Städtischen Museums Schloss Salder eine zuvor saftige Wiese in eine subarktische Steppenlandschaft mit künstlichem Bachlauf verwandelt. Anzufinden sind hier jetzt vor allem solche Kräuter-, Gräser- und Moosarten, die durch pollenanalytische Untersuchungen für diese Region während der letzten Eiszeit nachgewiesen sind. Ebenso werden der Lebensraum Gletscher mit seinen spezifischen Gesteinsablagerungen sowie die für Salzgitter typischen Salzstöcke erklärt. Der Besucher soll dadurch den Unterschied zwischen Kultur- und Naturlandschaft bewusst erleben.

Feuerstein statt Vokabelheft: Schüler werden zu Höhlenmenschen

Doch der urzeitliche Mensch sah sich der Natur nicht völlig hilflos ausgesetzt, sondern veränderte die von ihm vorgefundene Umwelt. Im Eiszeitgarten gibt es hierzu neben museumspädagogischem Material auch viele Mitmach-Angebote: Beim experimentellen Arbeiten nach skandinavischem Vorbild hantieren Kinder und Jugendliche zum Beispiel mit Feuersteinen und schlüpfen an Feuerstellen, Kochgruben und Behausungen des "Homo neanderthalensis" in die Rolle unserer Vorfahren. Deren kulturhistorisches Erbe konnte mit Hilfe von archäologischen Funden aus Salzgitter-Lebenstedt rekonstruiert werden. Aus dem eiszeitlichen Jägerlager gewonnene Forschungsergebnisse flossen in die Gestaltung der Ausstellung ein.

Umwelt statt Algebra: Klimawandel als Unterrichtsthema

"Wollschal oder Badehose, wie wird das Wetter morgen?", fragen sich demnächst die Schüler in Salzgitter auch im Unterricht - Antworten hierauf liefert der neueröffnete Eiszeitgarten: Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf eine dynamische Umwelt sind ebenfalls in das pädagogische Konzept miteingebunden. "Dieser originelle und anspruchsvolle Umweltlernort hat daher Modellcharakter für deutsche Bildungsträger", lobt Brickwedde das Projekt. Für die DBU ist es die siebte Maßnahme, die sie in Salzgitter fördert. Das Gesamtvolumen hier beläuft sich bislang auf über 8,3 Millionen Euro. Dabei waren die rund 7,5 Millionen Euro für die Weiterentwicklung des Fachhochschulstandortes Calbecht das größte Einzelprojekt in der Geschichte der Stiftung.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 21958): Stadt Salzgitter, Fachdienst Kultur, Städtisches Museum Schloss Salder, Christine Kellner-Depner M.A., Telefon: 05341|839-4619 oder -4619, Telefax: 05341-839-4630, E-Mail: christine.kellner-depner[@]stadt.salzgitter.de .

Quelle: www.dbu.de

------- Netzwerk für die Zukunft 2006 -------
 

Ein ökologisches "Netzwerk für die Zukunft"
kunstvoll dargestellt

Osnabrücker Grafikkünstler Reinhard Klink zeichnet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, wie er sie sieht.

30.06.2006 - Osnabrück. Im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) schuf der Osnabrücker Grafiker Reinhard Klink (48) eine Radierung, die mit künstlerischen Federstrichen ein Bild von der Förderarbeit der größten Umweltstiftung der Welt vermittelt. "Auf kleinen Raum wird auf diesem Werk deutlich, wofür die Stiftung steht und was sie erreichen will", erklärt DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde.

"Netzwerk für die Zukunft" verbindet kluge Köpfe miteinander

Beim Blick auf das kleinformatige Kunstwerk fällt dem Betrachter zunächst der skizzierte dreiteilige Gebäudekomplex der DBU ins Auge. "Viele kluge Köpfe mit ihren innovativen Ideen werden hier zu einem 'Netzwerk für die Zukunft' verbunden", erklärt Reinhard Klink die zentrale Position einer Denkerstirn in der Bildmitte seiner gleichnamigen Farbradierung. Rechts neben dem unbekannten Denker ist ein wahrer Geniestreich versinnbildlicht: Ein abperlender Wassertropfen auf einem Lotusblatt symbolisiert die mannigfaltigen Chancen, von der Natur zu lernen. So konnte die bei der exotischen Pflanze beobachtete Selbstreinigung des Blattes auf viele Produkte des alltäglichen Lebens übertragen werden. Diese Entwicklung sei ein Paradebeispiel für die Rolle der Biologie als Ideenlieferant für Neuentwicklungen der Technik, so Brickwedde. Den zweiten Bestandteil des Wortes Bionik verdeutlicht Klink auf der rechten Seite des Kopfes: Die "Adern" des Blattes werden zu Leiterbahnen einer elektronischen Platine.

DBU verbindet Umwelt- mit Kulturgüterschutz

Rund um diese zentrale Szene gruppieren sich mit Büchern, einem Mikroskop und Landschaftsimpressionen Allegorien der verschiedenen DBU-Förderbereiche Umweltforschung und Naturschutz. In den oberen Ecken sind die Dresdner Frauenkirche und der Erfurter Mariendom zu erkennen. Diese beiden historischen Gotteshäuser stehen beispielhaft für national bedeutende Kulturgüter, deren Erhalt die DBU in mehr als 580 Modellvorhaben unterstützen konnte. Kulturdenkmäler in Deutschland und den mittel- und osteuropäischen Staaten zu bewahren und vor neuen Umweltbelastungen zu schützen, ist ein weiteres Arbeitsfeld der Osnabrücker Stiftung. Mit insgesamt knapp 114 Millionen Euro unterstützte die DBU die Untersuchung und Beseitigung von schädlichen Umwelteinflüssen an bedeutenden Kulturgütern.

Gemälde schafft Verbindung zwischen Nutzung und Schutz der Umwelt

Mit der Zusammenarbeit mit Reinhard Klink führt die DBU ihr langjähriges Engagement zur Kunstförderung fort. Nachdem die Stiftung 1996 mit Edgar Endes Werk "Der Wald verlässt die Erde" eine eher düstere Zukunftsprognose für die Natur angekauft hatte, schuf der Maler Heiner Altmeppen in vierjähriger Arbeit für die DBU das großformatige Wandgemälde "Deutsche Landschaft". Auf einer 190 mal 320 Zentimeter großen Leinwandfläche führt der Künstler aus Leer dem Betrachter die Suche nach einem Kompromiss im Konflikt zwischen Nutzung und Schutz der Umwelt vor Augen. Das Kunstwerk im Stil des fotografisch genau anmutenden Realismus' ist heute im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU ausgestellt.

Kontakt zum Künstler: Reinhard Klink, Kanonenweg 16, 49084 Osnabrück
Telefon: 0541/28031

Quelle: www.dbu.de


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