Quedlinburg, 31.08.2006 - Eine Doppelausstellung von zwei der derzeit bekanntesten Graphik-Künstler aus
der USA wird vom Queldinburger Kunstverein art quitilinga e.V. im Rahmen der "Pro-Vinz Kunsttage" in der UNESCO
Welterbestadt Quedlinburg vom 08.09. - 08.10.2006 gezeigt. Diese Sonderausstellung wird durch den Fonds neue Länder der
Kulturstiftung des Bundes gefördert.
Warrington Colescott "Total Recall: Farbradierung"
Palais Salfeldt, Kornmarkt
5, 06484 Quedlinburg
Vor 86 Jahren in New Orleans geboren, spielt Warrington Colescott seit über fünfzig Jahren eine
entscheidende Rolle in der Entwicklung der künstlerischen Grafik in den U.S.A. sowie beim Aufbau der bekannten Fakultät für
graphische Kunst an der Universität Wisconsin in Madison. Die Werke im Palais Salfeldt zeigen zahlreiche Beispiele von
Colescotts Virtuosität und Vielseitigkeit bei der Schaffung von Farbradierungen. Meisterwerke der Aquatinta, oft mit weiterer
Anwendung von Mischtechniken, entstanden zum Teil durch selbstentdeckte Verfahrensweisen. Diese sind heute noch wegweisend für
die Fortentwicklung der Farbradierung als modernes druckgraphisches Medium.
Dabei erzählt Colescott als geistreicher Meister der Satire mit virtuoser Linienführung in jedem Werk Geschichten - von
Ereignis zu Ereignis, von Ort zum Ort, von einer mit Leben pulsierenden Panoramabühne zur nächsten -immer neue Kapitel aus der
universellen, niemals auszuschöpfenden Quelle der "Comédie humaine". Colescotts Arbeiten sind u.a. in Sammlungen des
Smithsonian Institutes und der Library of Congress (Washington D.C.), im Museum of Modern Art und im Whitney Museum (New York),
im Art Institute of Chicago, im Los Angeles County Museum of Art, im Victoria und Albert Museum sowie in der Tate Gallery of
Modern Art (London), und in der Bibliothèque Nationale in Paris zu finden. Eine vollständige Sammlung seines gesamten
graphischen Oeuvres befindet sich im Milwaulkee Museum of Art (Wisconsin).
Frances Myers "Realitäten remixed": Fotocollagen/Videos
Galerie Kunsthoken,
Marktstraße 2, 06484 Quedlinburg
Frances Myers ist bekannt für ihre vielfältige druckgraphische Arbeit und für ihre Instillationen,
die sich fortwährend weiterentwickeln. Zur Zeit arbeitet sie als Professorin und Direktorin der Grafikfakultät der University
of Wisconsin, Madison, Myers unterrichtet die Kunst der Radierung und Monographie und leitet Kurse in experimenteller Malerei
und Grafik.
Während ihrer künstlerischen Laufbahn unterrichtete sie ebenfalls an der University of California, Berkeley, St. Martin?s
School of Art, London, und der Birmingham College of Art und Design in England. Ihre Werke befinden sich in, u.a., dem Chicago
Art Institute, dem Boston Museum of Fine Arts, dem Metropolitan Museum of Art, New York, der Library of Congress und dem
National Museum of Fine Art, Washington, und dem Victoria und Albert Museum, London.
Als Künstlerin zeigt Myers sich stets bereit, mit neuen technischen Verfahrensweisen zu experimentieren und sie als Erweiterung
ihrer Ausdrucksmöglichkeiten in Werkzyklen anzueignen. In ihren Zyklen widmet sich Frances Myers jeweils einem thematischen
Bereich, mit dem sie sich kritisch auseinandersetzt.
Die Arbeiten im Kunsthoken wurden größtenteils neu für die
Ausstellung "Realitäten Remixed" geschaffen - und werden hier zum ersten Mal gezeigt. Das Thema von mehreren
Fotocollagen und den Videos, die hier zu sehen sind, ist New Orleans, wo sie und ihr Ehemann Warrington Colescott noch ein Haus
haben, und die Auswirkungen des Orkans Katrina auf diese Stadt.
art quitilinga e.V.
Quelle im Internet: www.kulturkurier.de
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17. August - 24. September 2006
Bregenz, 10.08.2006 - Das Kunsthaus Bregenz zeigt die erste Einzelausstellung von Tino Sehgal in
Österreich. Die Ausstellung bietet dem Publikum die einzigartige Möglichkeit, das ungewöhnliche Werk des Künstlers kennen zu
lernen und zu erleben.
Tino Sehgal hat eine spezifische Form von Kunst entwickelt, die nur dann entsteht, wenn man ihr
begegnet. Ausgeführt von Interpreten, existieren seine Arbeiten als Situationen, die in flüchtigen Gesten, in Bewegungen oder
gesprochenen Wörtern gründen und im Austausch mit den Besuchern stattfinden. Der Künstler ersetzt damit die materielle
Produktion von Objekten durch temporäre Werke aus Körper, Raum und Zeit.
Dennoch erfüllen Sehgals Arbeiten die Konventionen von Werken der bildenden Kunst. Sie sind für die gesamte Dauer einer Schau
im Ausstellungsraum präsent, werden verkauft und von Museen oder Privatpersonen gesammelt. Die jeweilige Arbeit entsteht
dadurch, dass eine oder mehrere Personen im Ausstellungsraum etwas tun. Sehgal hat dabei in den letzten Jahren mit einer
Vielzahl von Interpreten gearbeitet, darunter mit Museumsaufsichten und Sängerinnen, mit Kindern, Akademikern und sozial
benachteiligten Personen. In ihrer Situationsgebundenheit und Ereignishaftigkeit stellen seine Arbeiten den traditionellen
musealen Kontext auf die Probe. Die menschliche Stimme, Sprache, Bewegung und Interaktion sind also die künstlerischen
Materialien, mit denen Sehgal innerhalb der Tradition von Skulptur und Installation eine radikale Position absteckt.
Sehgals Ausbildungen in politischer Ökonomie und Choreographie spielen eine grundlegende Rolle für sein Werk. Mithilfe seiner
Arbeit erforscht Sehgal soziale Prozesse, Konventionen und Rollenzuweisungen und unterzieht grundlegende Bestandteile nicht nur
der Kunstherstellung, sondern ebenso gesellschaftlicher Systeme einer Neudefinition: Materialität, Idee, Originalität,
Produzent, Konsument, Eigentümer und Marktwert.
Bei seiner ersten Einzelausstellung in Österreich wird Tino Sehgal auf den vier Ausstellungsebenen des Kunsthauses drei
skulpturale Situationen präsentieren, von denen zwei erstmalig gezeigt werden.
Tino Sehgal wurde 1976 in London geboren und lebt zurzeit in Berlin. 2005 vertrat er (zusammen mit Thomas Scheibitz) Deutschland
auf der 51. Biennale in Venedig. Einzelausstellungen in jüngerer Zeit: ICA, London (2006 und 2005), Kunsthalle Hamburg (2005),
Fundacão Serralves, Porto, Musée des Beaux-Arts de Nantes, Van Abbemuseum, Eindhoven (2004). Außerdem hat er an einer Reihe
von Gruppenausstellungen teilgenommen, u. a. an der 1. Moskauer Biennale (2005), der 50. Biennale in Venedig (2003) sowie an
"I promise it?s political", Museum Ludwig Köln (2002).
Das Fotografieren und Filmen der Ausstellung ist nicht erlaubt.
Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 18 Uhr
Quelle im Internet: www.kunsthaus-bregenz.at
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Weitere Themen: 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37
Sie haben eine Frage zum Thema "Kulturstiftung" oder zum Thema "Ökonomie" oder Sie möchten wissen, was ist
eine Vernissage, was ist eine Collage, was ein Fresko oder was bedeutet das Wort Surrealismus? Einige Antworten auf Fragen aus
dem Bereich Kunst und Kultur finden Sie unter dem Stichpunkt Glossar, an
dessen Erweiterung wir stetig arbeiten.
Das Thema der letzten, dieser und der nächsten Seite:
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