Erstmals mit zwei weiblichen Ensembles
München, 01.09.2006 - Nach fünf Jahren Verbot von Tanz, Theater und Musik unter der Taliban- Regierung
gibt es in Afghanistan wieder öffentliche Theateraufführungen. Jährlicher Höhepunkt ist das vom 2. bis 7. September 2006 in
Kabul stattfindende Nationale Theaterfestival Afghanistans. Initiiert wurde das Festival, das bereits zum dritten Mal
stattfindet, 2004 durch das Goethe-Institut.
Sechzehn Produktionen aus Kabul und sechzehn Produktionen von Theatergruppen aus den afghanischen Provinzen werden während des
diesjährigen Festivals aufgeführt. Darunter sind Darbietunge an von zwei weiblichen Ensembles aus Herat und Kunduz. In
einem Land, in dem Frauen weiterhin Burka tragen und unter der Taliban-Regierung nur in männlicher Begleitung das Haus
verlassen durften, ist die Teilnahme dieser beiden Theatergruppen Zeichen für den gesellschaftlichen Wandel.
Die Kabuler Produktionen stammen von traditionsreichen und nach der TalibanHerrschaft mühevoll wieder aufgebauten
Theatergruppen wie dem Ensemble des Kabuler Nationaltheaters oder der Nationalen Rundfunk- und Fernsehanstalt. Zusätzlich zu
Theatergruppen aus Kabul und den Provinzen, die durch eine Jury ausgewählt wurden, werden elf Studentenproduktionen
präsentiert, um junge Theaterkünstlerinnen und -künstler zu fördern.
Ein besonderer Schwerpunkt des Festivals ist es, ein afghanisches Theaternetzwerk zu fördern: Die Theatergruppen haben
während des sechstägigen Festivals die Möglichkeit, Aufführungen aus ganz Afghanistan zu besuchen. Diese Plattformfunktion
ist in Afghanistan einzigartig, in einem Land, in dem kaum jemand vom Theaterspielen allein leben kann und der Austausch durch
die prekäre Sicherheitslage erschwert ist.
Obwohl das Kabuler Nationaltheater im Krieg stark beschädigt wurde, dient es während des Festivals als Veranstaltungsort. Um
weitere Räumlichkeiten für die Theateraufführungen zu schaffen, wurde das Dramatic Arts Center der Universität Kabul vom
Goethe-Institut technisch ausgestattet. Zudem erhalten die ausgewählten Theaterproduktionen des Festivals von den Organisatoren
einen Zuschuss für Bühnenbild und Kostüme.
Trotz finanzieller und logistischer Schwierigkeiten ist das Nationale Theaterfestival einer der Höhepunkte des kulturellen
Lebens in Afghanistan. Es ermöglicht eine künstlerische Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen und
gesellschaftskritischen Ansätzen. Dies ist gerade in Afghanistan von großer Bedeutung, da dem Medium Theater - in einem Land
mit einer Analphabetenquote von über 70 Prozent - neben dem Hörfunk eine elementare Bildungsfunktion zukommt. Das Festival
leistet einen wichtigen Beitrag zum Aufbau der Zivilgesellschaft in Afghanistan.
Das Festival wurde 2004 zunächst vom Goethe-Institut initiiert und organisiert. Nach seinem großen Erfolg beteiligen sich seit
2005 auch das Centre Culturel Français, der British Council und die amerikanische Botschaft. Unterstützer und Mitorganisator
auf afghanischer Seite ist das Dramatic Arts Center der Faculty of Fine Arts an der Universität Kabul.
Quelle im Internet: www.kulturkurier.de
------------ Fotowettbewerb 2006 ------------
Natur erobert Stadt
Berlin/Düsseldorf, 05.09.2006 - "Wildnis in der Stadt" - wie sieht das aus, was soll das
sein? Gibt es das überhaupt? Den Waschbären in der Mülltonne in Düsseldorf, das Wildschwein im Vorgarten in Berlin oder die
Sumpfschildkröte an der Isar in München, immer wieder hört man von diesen Erlebnissen. Aber sieht man sie auch? Der NABU und
sein Kooperationspartner Vodafone schreiben zu dieser Frage einen Fotowettbewerb aus. Das Besondere: Fotografiert werden darf
nur am 9. und 10. September. Zugelassen sind nur Aufnahmen von Digitalkamera oder Handy. Gesucht werden Natur-Motive aller Art,
soweit sie einen Bezug zum scheinbaren Gegensatz Stadt und Wildnis haben.
Die Bilder - nicht mehr als drei je Teilnehmer - als JPG oder TIF und in einer Größe von mindestens 10 mal 15 Zentimetern (bei
300 dpi) mailen an wildnis@nabu.de. Die ersten Bilder dürfen nicht vor dem 9. September 9 Uhr eingehen, Einsendeschluss ist am
10. September um Mitternacht.
Für die ersten drei Plätze gibt es je ein hochwertiges Fotohandy. Weitere Preise gibt es für die besten Bilder von Platz 4
bis 20. Als Sonderpreis für das originellste Foto verlost der NABU ein Erlebniswochenende auf Fehmarn im Wasservogelreservat
Wallnau. Zudem werden die besten Einsendungen auf der NABU- und der Vodafone-Website gezeigt sowie in der NABU-Zeitschrift
Naturschutz heute abgedruckt. Die Siegerfotos wählen Dr. Bernhard Lorentz, Leiter Corporate Responsibility und Stiftungen bei
Vodafone, und NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller aus.
"Uns hat die Idee, moderne Technik und Naturerlebnis kreativ miteinander zu verbinden, fasziniert", sagt Leif Miller.
"Es ist zugleich eine andere Art, die Menschen für die Schönheit und Bedeutsamkeit unserer Natur zu
sensibilisieren." Auch Dr. Bernhard Lorentz sieht den Reiz in diesem Gegensatz: "Digitalkameras sind mittlerweile weit
verbreitet und durch das Mobiltelefon und die Videotelefonie auch zu einem Kommunikationsmittel geworden. Jetzt heißt es, mit
dieser modernen Technik seine Stadt und deren Natur neu zu erfahren. Durch das Auge der Kamera wird die Umwelt in der man lebt
völlig neu entdeckt; die Natur in der Stadt gewinnt für jeden dadurch eine tiefer gehende Bedeutung."
Vodafone und der NABU haben am 9. Mai 2005 einen Kooperationsvertrag geschlossen. Mit ihrer auf vier Jahre angelegten
Partnerschaft wollen sich die beiden Partner gemeinsam in konkreten Projekten für die Ziele des Naturschutzes und der
nachhaltigen Entwicklung engagieren.
Teilnahmebedingungen: Teilnehmen können alte und junge Naturfans. Zugelassen sind nur Aufnahmen von Digitalkamera oder Handy.
Es dürfen nicht mehr als drei Bilder pro Teilnehmer eingesandt werden. Die Bilder - als JPG oder TIF - dürfen nicht vor dem 9.
September 9 Uhr eingehen, Einsendeschluss ist am 10. September um Mitternacht. Hauptamtliche NABU-Mitarbeiter und deren
Angehörige sowie Vodafone-Mitarbeiter und deren Angehörige sind vom Wettbewerb ausgeschlossen. Die Siegerfotos wählt eine
Jury aus. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Quelle im Internet und weitere Informationen unter: www.nabu.de
--------------------------------------------------------
Weitere Themen: 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34
Das Thema der letzten, dieser und der nächsten Seite:
Weitere Rubriken: