UNICEF zum Abschluss der Welt-AIDS-Konferenz in Toronto Neugeborene vor dem HI-Virus schützen:
Weniger als 10 Prozent der Schwangeren haben Zugang zu Prävention - Wenn Mütter sterben, verdoppelt
sich das Todesrisiko für ihre Kinder
18.08.06 - Die Welt-AIDS-Konferenz in Toronto hat gezeigt, dass Kinder beim weltweiten Kampf gegen die Epidemie nach wie vor
vernachlässigt werden. UNICEF fordert insbesondere mehr Mittel, um die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf ihr Baby zu
verhindern. Obwohl es mittlerweile kostengünstige Medikamente gibt, erhalten bislang weniger als zehn Prozent der HIV-positiven
Schwangeren in Entwicklungsländern Zugang zu einer Behandlung, die eine Übertragung des Virus vor, während und nach der
Geburt verhindert. "Wenn wir die nächste Generation vor AIDS schützen wollen, müssen wir verhindern, dass Jahr für Jahr
tausende Babys bereits mit dem Virus auf die Welt kommen", sagte UNICEF-Sprecherin Helga Kuhn, die für UNICEF Deutschland
an der Konferenz in Toronto teilnahm.
Die Welt-AIDS-Konferenz in Toronto hat die Zuversicht gestärkt, dass AIDS besiegt werden kann. Doch dies wird aber nur möglich
sein, wenn die Fortschritte der Forschung endlich allen Betroffenen zugute kommen. In den ärmsten Ländern sind deshalb der
Ausbau der Gesundheitssysteme und die Ausbildung von Ärzten und Krankenschwestern vordringlich. Weltweit fehlen 4,3 Millionen
Ärzte und Pfleger. In Afrika südlich der Sahara werden dringend 620.000 Krankenschwestern benötigt, um AIDS-kranke Patienten
zu pflegen. Ein großes Problem ist die Abwanderung von Gesundheitspersonal aus afrikanischen Ländern in die Industrienationen.
UNICEF forderte zudem bessere Behandlungsmöglichkeiten für HIV-positive Mütter. Der Tod der Mütter gefährdet auch das Leben
der Kinder. Wenn die Mutter überlebt, halbiert sich das Todesrisiko für ihre Kinder - unabhängig davon, ob die Kinder sich
mit dem Virus angesteckt haben oder nicht, betonte die renommierte AIDS-Forscherin Ruth Nduati, Professorin für Pädiatrie an
der Universität in Nairobi, in Toronto.
In Afrika haben bereits 12 Millionen Kinder Mutter, Vater oder beide Elternteile verloren. Die Zahl der AIDS-Waisen wird bis
2010 vermutlich auf rund 15,7 Millionen Kinder steigen. UNICEF setzt sich mit seiner weltweiten Kampagne "Du und ich gegen
AIDS" insbesondere für mehr Unterstützung von AIDS-Waisen und bessere Behandlungsmöglichkeiten für HIV-positive und
aidskranke Kinder ein.
Quelle im Internet und weitere Informationen unter: www.unicef.de
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Neuer DSW-Datenreport 2006: Themenschwerpunkt HIV/Aids
Hannover, 8. August 2006. Seit Anfang der 1980er Jahre Aids entdeckt wurde, sind 25 Millionen Menschen
an der Immunschwächekrankheit gestorben. Im Jahr 2005 lebten 38,6 Millionen Menschen mit HIV/Aids. "Besonders stark von
der Seuche betroffen sind die Länder des südlichen Afrika. Dort sind fast zwanzig Prozent der erwachsenen Bevölkerung mit dem
HI-Virus infiziert", so Renate Bähr, stellvertretende Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
anlässlich der Vorstellung des DSW-Datenreports "Weltbevölkerung 2006".
Expertenbeitrag von UNAIDS-Direktor Dr. Peter Piot
Neben den aktuellen weltweiten HIV-Infektionsraten enthält der diesjährige Report einen
Expertenbeitrag von Dr. Peter Piot, dem Direktor des UN-Programms gegen HIV/Aids (UNAIDS), über die Auswirkungen der
HIV-Pandemie auf das Bevölkerungswachstum und die Wirtschaft der am stärksten betroffenen Länder.
Die sozioökonomischen Folgen von Aids in Afrika sind dramatisch. Aids lässt eine Generationslücke entstehen: Die Menschen in
der produktiven Lebensphase sterben, während Alte und Kinder zurückbleiben. "Zum Beispiel sind in Botswana bereits mehr
als ein Zehntel und in Simbabwe sogar mehr als ein Fünftel aller Arbeitskräfte an Aids gestorben," sagt Bähr.
DSW fordert mehr Investitionen in integrierte Aids-Programme
Neben den gravierenden Auswirkungen der HIV-Pandemie haben die Länder in Afrika südlich der Sahara
zusätzlich mit einem sehr hohen Bevölkerungswachstum zu kämpfen. Dabei können viele Länder schon heute die Bevölkerung
nicht ausreichend versorgen. "Die Menschen in Afrika brauchen eine bessere HIV-Prävention und mehr Möglichkeiten, ihre
Familiengröße selbst zu bestimmen. Die DSW fordert die Bundesregierung daher auf, stärker in Programme zu investieren, die
Familienplanung und HIV-Prävention kombinieren", so Bähr.
Quelle im Internet: www.weltbevoelkerung.de
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keine Chance
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