Vogelkinder sind nicht verlassen - nur im Notfall helfen
Magdeburg, 13.06.2006 - Das Frühjahr ist die Zeit der Tierkinder. So wagt der Vogelnachwuchs nun erste
Flugversuche. Manchmal geschieht dies nicht ganz freiwillig, zum Beispiel wenn die Geschwister nachhelfen oder der Balanceakt
auf dem Nestrand schief geht. Beim NABU Sachsen-Anhalt häufen sich zurzeit wieder die Anfragen besorgter Bürgerinnen und
Bürger, die einen oder gleich mehrere scheinbar verlassene Jungvögel aufgenommen haben. Viele Menschen möchten wohlmeinend
helfen, bewirken dabei jedoch häufig das Gegenteil. Zu dem ist es verboten ohne ersichtlichen Grund, Tiere der Natur zu
entnehmen. Der NABU appelliert deshalb an alle Tierfreunde einsam und hilflos wirkende Jungvögel nicht gleich aufzunehmen,
sondern sie an Ort und Stelle zu belassen. Sobald der Mensch sich entfernt, kümmern sich die Eltern zumeist wieder um den
Jungvogel.
"Der Schein trügt häufig", weiß Annette Leipelt vom NABU-Landesverband Sachsen-Anhalt. Die Jungen vieler Vogelarten
verließen ihr Nest bereits, bevor ihr Gefieder vollständig ausgebildet sei. "Die unerfahrenen und im Fliegen noch etwas
ungeübten ´Nestflüchter` sitzen dann im halbhohen Geäst oder auf dem Boden. Mit Bettellauten rufen die Kleinen nach ihren
Eltern, die sie auch außerhalb des Nestes versorgen", erklärt Leipelt. Lediglich wenn Gefahr im Verzug sei, wenn
Jungtiere beispielsweise auf der Straße säßen, sollte man eingreifen und die Jungtiere an einem geschützten Ort nicht zu
weit vom Fundort entfernt wieder absetzen. Dabei könne man Jungvögel ohne Probleme berühren, da der Geruchssinn bei Vögeln
im Vergleich zu Säugetieren nur sehr gering ausgeprägt sei.
"Vogeleltern nehmen ihre Brut problemlos wieder an", bereichtet Leipelt. Deswegen könne man auch noch jüngere,
nackte Vogelkinder einfach wieder in ihr Nest zurücklegen. "Nur ganz selten ist es so, dass Jungtiere wirklich verlassen
sind", so Annette Leipelt. Bestehe nach längerer Beobachtung kein Zweifel mehr, dass das Junge nicht mehr von den Eltern
versorgt werde, sei es ratsam den Findling in die Obhut sachgerechter Hände z. B. eine Tierpflegestation, Zoo etc. zu geben.
Hier könne das Tier dann fachmännisch versorgt werden, insbesondere, wenn es zusätzlich verletzt sei. Wer einen Jungvogel
dennoch aufnehme, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es nur selten gelänge ´wilde` Tiere aufzuziehen und auf die
Rückkehr in die Natur vorzubereiten. Die beste Hilfe für alle Tierkinder sei immer noch ein lebensfreundliches, also
naturnahes Umfeld, in dem sie auch bei ihren ersten Ausflügen ausreichend Schutz fänden.
Wer mehr über Vögel erfahren möchte, kann die NABU Broschüre "Vögel im Garten" inklusive Faltblatt Aufzucht von
Jungvögeln zu 6 Briefmarken a 55 ct bestellen unter NABU Sachsen-Anhalt, Schleinufer 18 in 39104 Magdeburg!°
Rückfragen:
Annette Leipelt
Tel. 0391 / 561 93 50
Quelle: sachsen-anhalt.nabu.de
------- Ausbruch des Vulkans Merapi 2006-------
Köln/Yogyakarta, 09.06.2006 - Ein Ärzteteam von Malteser International steht in Indonesien bereit, um
nach einem weiteren Ausbruch des Vulkans Merapi sofort Verletzte zu versorgen. "Wir müssen jeden Moment mit einer neuen,
stärkeren Eruption rechnen", erklärt Volker Stapke, Projektkoordinator der Malteser auf Java: "Wenn es dazu kommt,
schicken wir sofort Ärzte an eine von der Regierung bereits festgelegte Evakuierungsstelle, um ankommende Flüchtlinge zu
behandeln."
Der geplante Einsatz an der Sammelstelle ist Teil eines regionalen Notfallplans der Regierung, in den die Malteser einbezogen
sind. Schon bei dem Ausbruch und dem Nachbeben am Donnerstag, als 15.000 Menschen aus der Umgebung des Vulkans flüchteten,
standen die Malteser zur medizinischen Nothilfe bereit. Ddie Lavaströme und heißen Gaswolken erreichten die Siedlungen am Rand
des Vulkans jedoch nicht. Indonesische Behörden hatten schon Mitte Mai die höchste Warnstufe verkündet, nachdem der Vulkan
mehrfach Asche gespuckt hatte.
Malteser International ist seit dem Erdbeben am 27. Mai in Yogyakarta und Bantul, ungefähr 50 Kilometer südlich des Merapi, im
Einsatz. In dem besonders stark betroffenen Distrikt Bantul behandeln vier Ärzte und sechs Krankenpfleger im Malteser
Nothospital die Patienten, darunter zahlreiche Schwerverletzte. In dem Nothospital, welches bei dem Ausbrauch des Merapi am
Donnerstag vorübergehend evakuiert werden musste, stehen 25 Betten für die stationäre Behandlung zur Verfügung. Damit
unterstützen die Malteser lokale Krankenhäuser und Gesundheitszentren, die auch fast zwei Wochen nach dem Erdbeben noch
völlig überlastet sind. Die Wartezeit beträgt noch immer fast vier Tage. Zwei Chirurgen führen außerdem schwierige
Operationen in einem Krankenhaus in Bantul durch. Von einem Gesundheitsposten in Jetis aus versorgen mobile Kliniken der
Malteser Patienten mit leichten Verletzungen in den umliegenden Dörfern.
Die Malteser bitten dringend um weitere Spenden für die Erdbebenopfer:
Spendenkonto 120 120 120
Bank für Sozialwirtschaft Köln, BLZ 370 205 00
Stichwort "Erdbeben Indonesien"
Quelle: www.malteser.de
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Weitere Themen: 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10,... 12
Und weitere Hinweise zur Aufzucht von
Jungvögeln.
Sie haben eine Frage zum Thema "Aufnahme von Jungvögeln" oder zum Thema "Vulkanismus und Vulkanausbrüche".
Sie möchten wissen, was bedeutet das Wort Metamorphose oder was ist ein Habitat? Einige Antworten auf häufig gestellte Fragen
finden Sie unter dem Stichpunkt Glossar und einige weiterführende
Erläuterungen unter Brennpunkte I und II. Zum Thema Jungvögel weiterhin eine Seite erreichbar unter Aufzucht von Jungvögeln.
Das Thema der letzten, dieser und der nächsten Seite:
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