UNICEF-Schirmherrin Eva Luise Köhler reist in die Republik Moldau und in die Ukraine zu UNICEF-Projekten für von AIDS betroffene Kinder
24.08.06 - Osteuropa steht an der Schwelle zu einer AIDS-Epidemie. 1,4 Millionen Menschen sind in den
Ländern der ehemaligen Sowjetunion bereits mit dem HI-Virus infiziert. Vor allem unter jungen Menschen breitet sich das Virus
aus. UNICEF-Schirmherrin Eva Luise Köhler reist am Montag, 28. August, bis zum 2. September in die Republik Moldau und in die
Ukraine zu UNICEF-Projekten für von AIDS betroffene Kinder und Jugendliche. "AIDS ist eine tickende Zeitbombe. Die Fehler,
die in vielen Ländern zu der dramatischen Ausweitung der Epidemie geführt haben, dürfen sich nicht wiederholen. In Osteuropa
haben wir noch die Chance, eine Katastrophe zu verhindern - wenn wir jetzt handeln", sagte Eva Luise Köhler, die im
November vergangenen Jahres die UNICEF-Kampagne "Du und ich gegen AIDS" gestartet hat.
In Moldau werden 68 Prozent aller Infektionen bei den unter 30-Jährigen verzeichnet. In der ukrainischen Hafenstadt Odessa hat
sich die Zahl der HIV-Infizierten seit Ende der 90er-Jahre verzwanzigfacht. Ursachen für die rasche Ausbreitung des Virus sind
Armut, Drogenmissbrauch und Prostitution. Besonders gefährdet sind Straßenkinder wie Jana, die nach dem Tod ihrer Eltern von
Moldau nach Odessa floh. Mit nur 13 Jahren starb sie Weihnachten 2004 an AIDS. Fünf Jahre hatte sie auf der Straße gelebt.
Ihren Spuren folgt Eva Luise Köhler gemeinsam mit dem britischen Fotografen David Gillanders. Der Fotograf gewann im
vergangenen Jahr mit einem Porträt des HIV-positiven Mädchens den internationalen Wettbewerb "UNICEF-Foto des
Jahres". Die UNICEF-Schirmherrin war von dem Schicksal des Straßenkindes so bewegt, dass sie mehr über die
Lebensumstände des Mädchens erfahren möchte. In Odessa wird sie nun Freunde von Jana und Sozialarbeiter treffen.
Um die Ausbreitung von AIDS in Osteuropa zu stoppen, sind massive Aufklärungskampagnen und bessere Behandlungsmöglichkeiten
notwendig. Eva Luise Köhler besucht in Moldawien eine Entbindungsstation für HIV-positive Schwangere und ein Straßentheater
zur AIDS-Prävention. Außerdem wird die UNICEF-Schirmherrin mit Opfern von Menschenhändlern sprechen. Jedes Jahr werden
Hunderte von Frauen und Kinder von Moldau aus wie Waren ins Ausland verkauft. Jedes fünfte Opfer ist unter 18 Jahre alt. Viele
infizieren sich in Bordellen mit dem HI-Virus.
Weitere Informationen und Online Spenden unter www.unicef.de/aids
------- Eine weitere Mitteilung zum Thema Aids und HIV -------
Verhaltensveränderungen sind wesentlich im Kampf gegen Aids
Stuttgart, 18.08.2006 - Zum Abschluss der Weltaidskonferenz in Toronto fordert "Brot für die
Welt" einen deutlich verbesserten Zugang zu Aids-Medikamenten in den ärmeren Ländern. "Wir dürfen die Chancen, die
die Behandlung bietet, nicht verstreichen lassen", betont Astrid Berner-Rodoreda, HIV/Aids-Expertin für Afrika bei
"Brot für die Welt". "Der Zugang muss schnellstens und nachhaltig verbessert werden, bevor die Epidemie noch
mehr aus dem Ruder läuft." Weltweit bekommen nach wie vor nur rund 20 Prozent der 6,8 Millionen HIV-Infizierten
anti-retrovirale (anti-Aids) Medikamente.
Die Anti-Aids Medikamente sind derzeit das zentrale Element bei der Behandlung von HIV/Aids. Oftmals haben die Betroffenen aber
keine Möglichkeit diese, Medikamente einzunehmen, da ihnen aus finanziellen Gründen der Zugang zu den teuren Mitteln fehlt.
Ein weiteres wichtiges Thema auf der Aids-Konferenz waren die sogenannten Mikrobizide. Mit diesem Mittel soll das
Infektionsrisiko auch ohne Kondom beim Geschlechtsverkehr erheblich gesenkt werden. "Damit hätten die Frauen die
Möglichkeit, sich auch ohne das Zutun der Männer zu schützen", so Berner-Rodoreda. "Leider weigern sich noch immer
viele Männer, Kondome zu benutzen, dem derzeit einzigen effektiven Schutz der Frauen vor einer Infektion mit dem
HI-Virus." Die Forschung auf diesem Gebiet müsse weiter intensiviert werden. Experten rechnen damit, dass die ersten
Produkte in Form von Gels in etwa fünf Jahren erhältlich sein werden.
"Auch Männer müssen verstärkt in Präventions-, Pflege- und Behandlungsmaßnahmen eingebunden werden", ergänzt
Olaf Hirschmann, entwicklungspolitischer Berater für HIV/Aids bei "Brot für die Welt". "Auch dieser Punkt wurde
auf der Konferenz mehrfach betont, denn das Verhalten von Männern ist häufig das Problem." Behandlung und Prävention
müssten Hand in Hand gehen. Auf Dauer könne nur eine Verhaltensveränderung auf breiter Ebene die Epidemie wirklich
bekämpfen.
"Brot für die Welt" unterstützt alleine in Afrika 45 mehrjährige HIV/Aids-Projekte mit einer
Gesamtsumme von 6,7 Millionen Euro. Kirchliche Organisationen spielen als Partner eine große Rolle, da sie in vielen
ländlichen Gebieten die einzigen zuverlässigen Träger der Gesundheitsarbeit und Aufklärung sind. Deshalb fördert "Brot
für die Welt" weltweit das Wissen und die Kapazitäten speziell auch seiner kirchlichen Partner.
Hinweis:
Die aktuelle "Brot für die Welt"-Broschüre "HIV and Aids in Africa - A female epidemic
requiring only a female response?", die die Gender-Bedeutung von HIV untersucht, steht auf Englisch als pdf zum Download zur
Verfügung.
Quelle und weitere Informationen im Internet: www.brot-fuer-die-welt.de
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keine Chance
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