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Das modernste Forschungsschiff / Küstenschutz


Das modernste Forschungsschiff der Welt

Staatssekretär übergibt in Rostock die MARIA S. MERIAN an die Wissenschaft

09. Februar 2006 - Meeresforscher können ab Donnerstag ein schwimmendes Labor der Superlative nutzen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) übergab in Warnemünde das weltweit modernste Forschungsschiff Maria S. Merian an die Wissenschaft. "Mit der MARIA S. MERIAN bauen wir Deutschlands internationale Spitzenposition in der Meeresforschung weiter aus", sagte Staatssekretär Frieder Meyer-Krahmer. Das eisrandfähige Forschungsschiff Maria S. Merian hat einen Wert von 56,4 Millionen Euro. Das BMBF trägt davon 42,3 Millionen Euro - 75 Prozent der Kosten. 12,5 Prozent der Investitionssumme hat das Land Mecklenburg-Vorpommern übernommen. Die restlichen 12,5 Prozent teilen sich die Länder Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg.

Die MARIA S. MERIAN fuhr in einem feierlichen Geleitzug in ihren Heimathafen Rostock ein. In der Aida-Cruises-Halle am Warnemünder Passagierkai feierte anschließend Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff mit 250 geladenen Gästen die Übergabe des Schiffes. Das 95 Meter lange Hightech-Gefährt ist für den Einsatz im Atlantik bis zum Eisrand, für Nord- und Ostsee, aber auch für Fahrten bis zum Äquator geeignet. Es ist damit außer der "Polarstern" das einzige europäische Forschungsschiff, das auch im Eis einsatzbereit ist. Die MARIA S. MERIAN bietet mit ihren zahlreichen Labor- und Arbeitsräumen Platz für 22 Forscher und 21 Besatzungsmitglieder.

"Dieses beeindruckende Schiff wird den Wissenschaftlern helfen, den Klimawandel besser zu verstehen", sagte Staatssekretär Meyer-Krahmer. "Mit den neuen Erkenntnissen können wir anschließend verantwortungsbewusster mit unserer Umwelt umgehen." Meyer-Krahmer verwies auch auf die wissenschaftliche Vielseitigkeit des Forschungsschiffes. "Wir erhoffen uns mit Hilfe der MERIAN grundlegend neue Erkenntnisse in der Ozeanographie, der marinen Geologie, der Meeres- und Luftchemie, der marinen Geophysik bis hin zur Meteorologie", sagte der Staatssekretär. Innovative Technik an Bord würde helfen, dieses Ziel zu erreichen. So könnten die Wissenschaftler zum Beispiel spezielle Lotsysteme nutzen, mit denen Bodenstrukturen bis 10 000 Meter Wassertiefe zu erkennen sind.

Der Name des neuen Forschungsschiffes geht zurück auf einen Schülerwettbewerb des BMBF aus dem Jahr 2002, den der damals 10-jährige Steffen Kaiser aus dem süddeutschen Lorch gewann. Er hatte vorgeschlagen, das neue Forschungsschiff nach Maria Sybilla Merian zu benennen. Diese im Jahr 1647 geborene Wissenschaftlerin unternahm - sehr ungewöhnlich für die damalige Zeit - gemeinsam mit ihrer Tochter Fernreisen zu Forschungszwecken.

Quelle und weitere Informationen: www.io-warnemuende.de

------- Umdenken im Küstenschutz 2006 -------
 

NABU mahnt Umdenken im Küstenschutz an

Parlamentarischer Abend zur Elbvertiefung in Berlin

Hannover, Berlin, 31. Mai 2006 - Anlässlich des parlamentarischen Abends zur Elbvertiefung am Donnerstag, 1. Juni 2006 in der Hamburger Landesvertretung beim Bund in Berlin mahnen die Landesverbände des Naturschutzbund NABU in Hamburg und Niedersachsen ein Umdenken beim Küstenschutz an. Nach den jetzt vorliegenden Elbeausbauplänen bleiben die Erkenntnisse der Klimaforschung und der steigende Nordsee-Meeresspiegel unberücksichtigt, kritisiert der NABU und bekräftigt seine ablehnende Haltung gegenüber einer geplanten Elbvertiefung.

"Eine Planung zur Elbvertiefung wie im letzten Jahrhundert darf es nicht geben", erklärt Stephan Zirpel, Geschäftsführer des NABU Hamburg. "Wir sehen keine Chance für die Elbvertiefung, will man die Natur und Menschen nicht gefährden. Der NABU fordert ein gesamtnorddeutsches Hafen- und Küstenkonzept für Mensch und Natur, das die laufend steigenden Nordseemeeresspiegel berücksichtigt" Denn das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg sagt einen Anstieg des Meeresspiegels der Nordsee um 50 Zentimeter im 21. Jahrhundert voraus. Selbst Senator Dr. Michael Freytag, Präses der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, geht von einem Meeresspiegelanstieg von 43 Zentimetern bis 2100 aus.

Hans-Jörg Helm, Vorsitzender des NABU Niedersachsen: "Eine Hafen- und Küstenplanung, der weiterhin nur ein gleich bleibender Meeresspiegelanstieg wie in den letzten 100 Jahren zugrunde gelegt wird, ist nicht zukunftsorientiert." Denn neben dem Anstieg des Meeresspiegels sei auch mit dem Anwachsen der Sturmflutwasserstände zu rechnen. Die Ursachen hierfür liegen überwiegend in menschlichen Eingriffen wie der Elbvertiefung und das Vorziehen der Deichlinie begründet.

Helm: "Gleichzeitig wird sich weiterhin der Festlandsockel durch Gas- und Wasserentnahmen sowie durch Entwässerung um weitere 15 Zentimeter senken. Die Situation ist also erheblich dramatischer als von Hamburg dargestellt."
Zirpel ergänzt: "Es ist daher nicht nur für uns Naturschützer besorgniserregend, mit welchem Druck die nächste Elbvertiefung durchgepeitscht werden soll. Hier werden erneut zig Millionen von Steuergeldern zu Gunsten der Hafenwirtschaft umgeschichtet. Denn das Ausbaggern der Fahrrinne und die dadurch notwendig werdenden Maßnahmen beim Hochwasserschutz bezahlen wir alle gemeinsam."

Es sei unbestritten, dass die Unterelbedeiche durch eine weitere Vertiefung gefährdet sind. Zu den Kosten einer Elbvertiefung seien diejenigen für die Deichverstärkung sowie Vorlandsicherung letztlich hinzuzurechnen. "Vor jeder Teilmaßnahme in der Geschichte der bisher erfolgten Vertiefungen der Elbe haben Experten die ökologischen Folgen herunter gespielt," sagt Zirpel. "In der Summe sind die Veränderungen im Tidegeschehen der Unterelbe aber dramatisch." Bevor Deutschlands größtes Flussmündungsgebiet mit seinen einzigartigen Naturräumen weiter zerstört wird, sollte nach Ansicht des NABU geklärt sein, ob das Großprojekt volkswirtschaftlich sinnvoll ist.

Eine derartige strategische Untersuchung, wie sie auch Dr. Harald Ginzky vom Umweltbundesamt bei der Alternativenprüfung für unumgänglich hält, stehe bislang jedoch noch aus. Nach Ansicht von Ginzki müsse geprüft werden, ob sich die volkswirtschaftlichen Interessen der Elbvertiefung nicht auch mit einem Ausbau anderer Häfen wie Cuxhaven oder Wilhelmshaven verwirklichen ließe.

Quelle und weitere Infos: niedersachsen.nabu.de


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Sie haben einige Fragen zum Thema "Forschungsschiff Maria S. Merian" oder zum Thema "Meeresforschung, Küstenschutz und Elbvertiefung" oder Sie möchten wissen, was bedeutet das Wort Ökologie, was ist eine Superlative oder was versteht man unter Grundlagenforschung? Einige Antworten auf häufig gestellte Fragen aus den großen Bereichen Wissenschaft und Forschung, sowie Umwelt und Natur finden Sie unter dem Stichpunkt Glossar, welches stetig erweitert wird.