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Auszeichnung für altehrwürdige Rathäuser


Rathäuser von Osnabrück und Münster mit Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet

Heinen-Kljajić: Bleibende Verpflichtung für Frieden und Toleranz

Die Rathäuser von Osnabrück und Münster sind neben dem Hambacher Schloss die beiden ersten deutschen Denkmale, denen das Europäische Kulturerbe-Siegel ver­liehen wurde. Die Euro­päische Kommission hat die beiden historischen Gebäude als symbo­lischen Stätten des West­fälischen Friedens ausgezeichnet. Die Siegel werden heute am 15. Mai 2015 in einer festlichen Zeremonie an beiden Rathäusern ange­bracht.

Sie freue sich sehr über den Erfolg, sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissen­schaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, die an der Feier in Osnabrück teilnahm. "Das kulturhistorische Erbe der Friedensstädte Osnabrück und Münster ist eine blei­bende Verpflichtung für Frieden und Toleranz."

Rathaus von Münster[
Das Rathaus von Münster
© Wikimedia / Bildautor: Florian Adler

Das Europäische Kulturerbe-Siegel erhalten Stätten, die eine bedeutende Rolle in der Geschichte Europas und beim Aufbau der EU gespielt haben. Die Stätten sollen auf der Grundlage gemeinsamer Werte und Elemente der europäischen Geschichte und des Kultur­erbes das Zugehörigkeitsgefühl der europä­ischen Bürgerinnen und Bürger stärken, den Stellenwert der nationalen und regionalen Viel­falt würdigen sowie das Verständnis für­ein­ander und den interkulturellen Dialog för­dern.

Heinen-Kljajić hob den außerordentlichen Stellen­wert des Westfälischen Friedens für die Menschenrechte und die Einigung Europas her­vor.

Die Europäische Kommission hatte die beiden deutschen Bewerbungen "Stätten des West­fälischen Friedens" und das "Hambacher Schloss" am 11. März 2015 nominiert. Beide Bewerbungen waren das Ergebnis eines vor­ge­schalteten nationalen Vor­aus­wahl­prozesses. Von den insgesamt 36 Bewerbungen aus Europa wurden 16 nominiert. Am 15. April 2015 fand eine Feierstunde für die aus­gezeichneten Stätten in Brüssel statt. Das öffentliche Anbringen der Siegel an den Rathäusern am 15. Mai 2015 ist gezielt auf den Jahrestag der feierlichen Ver­öffentlichung des "Vrede van Munster" am 15. Mai 1648 in Münster gelegt worden.

Quelle und weitere Infos: Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur


Historischer Hintergrund

Um den Dreißigjährigen Krieg in deutschen Landen zu beenden und zugleich den Achtzig­jährigen Krieg, den die Vereinigten Niederlande geführt hatten, um sich ihre Unabhängigkeit von der spanischen Krone zu erkämpfen, wurden im Jahre 1648 in Münster und Osnabrück Friedens­verträge geschlossen. In die Geschichts­bücher gingen diese Friedens­verträge unter der Bezeichnung Westfälischer Friede ein und wurden zum Vorbild für spätere Friedensverträge.

Das Rathaus von Osnabrück wurde um 1500 (1487 und 1512) erbaut, das Rathaus von Münster wurde als solches vermutlich bereits im 12. Jahrhundert als einfacher Fachwerkbau errichtet. Ehe dieser einfache Fachwerkbau einem Rathaus im gotischen Stil weichen musste, vergingen hingegen weitere Jahrhunderte.