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Die Umwelt
Als kleine Vorbemerkung, die Umwelt in der Werbung. Der Umwelt zu liebe
sollten wir diese Technik einsetzen, jenes Produkt kaufen oder ein bestimmtes
Transportmittel benutzen. Der Begriff Umwelt wurde in den letzten Jahrzehnten als
werbewirksames Mittel erkannt und fließt deshalb in markigen Werbesprüchen ein. Kurioser
Weise oftmals bei Produkten von Unternehmen, die absolut nichts für den Erhalt der Umwelt
und Natur tun und wenn doch, so höchstens in der Einhaltung von bestehenden
Umweltvorschriften, die sie ohnehin durch den Gesetzgeber diktiert bekommen und welche die
jeweiligen Unternehmen ohnehin erfüllen müssten.
Doch was ist nun eigentlich unter dem Begriff Umwelt zu verstehen? Die
Umwelt ist eigentlich nichts weiter als die Welt, die eine Lebensform umgibt. Auf dem
Menschen bezogen, unsere Umwelt besteht aus der uns umgebenen Welt, bestehend aus der
natürlicher Umwelt, sozialer Umwelt und kultureller Umwelt. Bei der Betrachtung der
Umwelt von tierischen Lebensformen kann die kulturelle Umwelt unberücksichtigt bleiben,
da hier nur die natürliche Umwelt und die soziale Umwelt entscheidend für die
Bestandsentwicklung einer Population und für das tierische Wohlbefinden sind.
Die natürliche und soziale Umwelt von Tieren
Eine kleine Betrachtung zur tierischen Umwelt. Die Ansprüche, die eine
tierische Lebensform an den jeweiligen Umweltbedingungen stellt, haben sich in der Regel
über Millionen von Jahren entwickelt. Unterschieden muss weiterhin zwischen
Kulturflüchtern und Kulturfolgern werden. In Mitteleuropa haben es besonders die
Kulturflüchter schwer und bedürfen des besonderen Schutzes, da es kaum geeignete
Rückzugsareale für diese Tierarten gibt. Zu schützen sind hier weniger die einzelnen
Arten von Kulturflüchtern, als vielmehr ungestörte, naturbelassene und unverbaute
Lebensräume. Anders bei den Kulturfolgern, diese siedeln auch in engster Nachbarschaft
vom Menschen, wenn dieser es nur zulassen würde. Wer wirklich etwas aktiv für den
Umwelt- und Naturschutz im geringen Umfang tun möchte, der könnte als erstes für eine
Einflugmöglichkeit auf seinem eigenen Dachboden sorgen. Einige Vogelarten könnten es ihm
danken, auch Fledermäuse sind zuweilen nicht abgeneigt.
Zu der tierischen Umwelt gehört weiterhin ein entsprechendes
natürliches Nahrungsangebot. Umweltsünden wie der Anbau von Monokulturen,
genmanipulierte Pflanzen, Trockenlegung von Feuchtbiotopen und der übermäßige Einsatz
von Pestiziden, bewirken jedoch das Gegenteil.
Neben der natürlichen Umwelt spielt weiterhin die soziale Umwelt auch
bei Tieren eine Rolle. Auch hier greift der Mensch zuweilen indirekt ein, ohne sich der
Konsequenzen bewusst zu sein. Ein gutes Beispiel sind Tierarten wie der sibirische Tiger
und der Amurleopard, dessen Bestände auf circa 23 Individuen (Stand 2006) geschätzt
wird. War es erst der Mensch, der durch die Bejagung die Bestände des Amurleoparden in
seiner natürlichen Umwelt reduzierte, so liegen die Ursachen heute in der Zerschneidung
der Lebensräume. Der Amurleopard ist ein Einzelgänger und beansprucht ein
großflächiges Revier. Da wo die Reviere durch Trassen oder befestigten Landesgrenzen
getrennt werden, dort können sich auch nur erschwert zwei Einzelgänger in der
Paarungszeit treffen. Die Folge ist Inzucht. Hier werden soziale Beziehungen zerschnitten,
die für die Bestandsentwicklung und Vermeidung von Inzucht jedoch von Nöten wären.
Weiterhin besteht die bevorzugte Nahrung der Amurleoparden aus kleineren Hirschen und
Rehen, eine Beute, die der sich mit dem sibirischen Tiger teilen muss, seit dem dieser
immer weiter in die Areale des Amurleoparden vorstößt. Weiterhin muss der Amurleopard
sich vorsehen, nicht selbst zur Beute des sibirischen Tigers zu werden.
Im vorausgehenden Beispiel handelte es sich um sozial isolierte Arten
und Einzelgänger. Andere Beispiele für die soziale Umwelt von Tieren findet man bei
allen gesellig lebenden Arten. Gleich ob Schwarmfisch und Vogelschwarm, Beispiele gebe es
viele. So würden viele Arten, die ansonsten in sozialen Verbänden leben, bei
Einzelhaltung vor sich hin kümmern. Hier wäre es eine durch die Haltung zerstörte soziale
Umwelt, die bei diesen Tierarten einen Zustand auslösen würde, der Vergleichbare wäre
mit menschlichen Depressionen auf Grund isolierter Lebensbedingungen.
Die natürliche, soziale und kulturelle Umwelt des Menschen
Die einstige Umwelt des Menschen unterschied sich nicht bzw. kaum von
der tierischen Umwelt, solange er noch als Jäger und Sammler durch die Wälder streifte.
Erst mit Beginn von Ackerbau und Viehzucht begann er seine Umwelt zu verändern und für
sich nutzbar zu machen. Nicht nur seine natürliche Umwelt, auch seine soziale Umwelt war
in dieser Zeit noch intakt. Anders als beim Tier, beim Menschen begann sich auch eine
kulturelle Umwelt zu formen. Man denke hierbei an Zeremonien zu Ehren der Götterwelt, an
eventuelle Tänze ums Lagerfeuer oder an die vielfältig überlieferten Mythen, die von
Generation zu Generation mündlich weiter gegeben wurden.
Doch die Geschichte blieb nicht stehen und zuerst änderte sich die
soziale Umwelt des Menschen. An den verschiedensten Orten dieser Welt kristallisierten
sich Gesellschaftsformen heraus, die tiefgreifende Einschnitte in der sozialen Umwelt
breiter Massen der Erdenbevölkerung zur Folge hatten. Gute Beispiele hierfür sind die
Sklavenhalterzeit sowie der Feudalismus und der Imperialismus. Bleiben wir in der
Sklavenhalterzeit. Einigen wenigen bereitete diese Zeit sicher ein angenehmes Leben, doch
den wenigsten Sklaven dürfte diese soziale Umwelt ein angenehmes Leben beschwert haben.
Im Gegenteil, für die Masse der Sklaven wurde diese soziale Umwelt sicherlich
unerträglich.
Nicht viel anders dürfte es Menschen ergangen sein und immer noch
ergehen, die in einem Schützengraben fernab der Heimat und getrennt von Familie und
Freunden zumindest zeitweise ihr Leben fristen mussten. In allen bisherigen Beispielen hat
der Mensch den Menschen seine soziale Umwelt zerrissen und zerstört. Nicht zuletzt, da ja
zur intakten Umwelt eines Menschen auch intakte Bande zur Familie oder zum Freundeskreis
gehören. Wer zum Einzelgänger und Eigenbrötler wird, der wird es oft aus dem Grund, weil
seine soziale Umwelt bereits im Vorfeld geschädigt war.
Zur sozialen Umwelt eines Menschen gehört weiterhin die Einbindung
eines menschlichen Individuums in die berufliche Arbeitswelt und dieses seinen
Fähigkeiten entsprechend. Hier herrschen in Deutschland verheerende Zustände, anders
kann man es nicht mehr bezeichnen. So sind einige Millionen von Menschen gar nicht
eingebunden und weitere Millionen nicht ihren Fähigkeiten entsprechend. Von dem Teil der
Arbeitnehmer, der jedoch eingebunden ist, kann ein großer Teil diese Tätigkeiten oftmals
nur nachgehen, weil eine Trennung von der Familie in Kauf genommen wird, was wiederum
oftmals als eine Belastung für die soziale Umwelt des Einzelnen und der Familie bedeutet.
Letztendlich fehlt beim Menschen noch die kulturelle Umwelt. Auch
Kulturbanausen können nicht völlig losgelöst von dieser kulturellen Umwelt existieren.
Oder wer könnte sich ein Leben ohne Musik vorstellen? Zur kulturellen Umwelt gehören
jedoch mehr als nur Musik, Theater, Malerei oder andere Produkte künstlerischen
Schaffens. Die kulturelle Umwelt beeinflusst z.B. unsere Art und Weise wie wir uns
kleiden. Hier geht es nicht um den letzten Modeschrei oder um in jedem Fall angepasst in
Erscheinung zu treten, doch wer käme auf die Idee sich zu kleiden wie die Menschen vor
einigen hundert Jahren? Auch heute noch würde ein Umhang aus Leinen seinen Zweck
erfüllen, wie ihn einst die Römer trugen, eventuell sogar bequemer sein. Zu was zwängen
wir uns in Hosen, wenn uns nicht die kulturelle Umwelt dazu verleiten würde. Was Hosen
mit Kultur zu tun haben? Hosen und Röcke sind unsere heutigen Trachten, nur das diese
Trachten infolge Globalisierung im allgemeinem keine regionalen Unterschiede mehr erkennen
lassen.
Als letztes würde jetzt noch eine Betrachtung zur natürlichen Umwelt
des Menschen gehören. Um es abzukürzen, mit dem Beginn der technischen Revolution begann
der Mensch seine natürliche Umwelt zu zerstören und kann es bis heute nicht lassen die
auch ungebremst weiterhin zu zerstören. Stichpunkte wären da Artensterben, Abholzung von
Tropenwäldern und Klimawandel, um nur einige zu nennen.
Übersicht - Umwelt:
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- Giftköder gegen Mäuse streuen ist der falsche Weg - 16.04.2015
- Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels - 12.04.2015
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- Tipps zur richtigen Winterfütterung von Singvögeln - 05.12.2007
- Gipfeltreffen 2007 in Heiligendamm - 04.12.2007
- Riesige Artenvielfalt in der unwirtlichen Tiefsee - 21.07.2007
- Pflugverzicht zur Minderung von Treibhausgasemissionen - 21.07.2007
- EU-Ratspräsidentschaft drängt auf Freihandel mit Afrika - 18.07.2007
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- Kältemittel CO2 als Alternative für Auto-Klimaanlagen - 18.07.2007
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- Beim Klimaschutz nicht aufs falsche Pferd setzen - 17.07.2007
- Subventionsstopp und Werbeverbot für Klimakiller - 15.07.2007
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- Tempolimit für Klimaschutz auf deutschen Autobahnen - 02.06.2007
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