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Babesiose: Von der Auwaldzecke und Hundemalaria
In Deutschland ist in den letzten Jahren eine neue Zeckenart heimisch
geworden, die allgemein unter dem Namen Auwaldzecke bekannt wurde. Eigentlich nichts
besonderes, wenn diese Auwaldzecke nicht der Überträger für die Hundemalaria
beziehungsweise für Babesiose wäre. Wer täglich seinen Hund ausführt, ihm dabei freien
Lauf im Wald und auf der Heide gewährt, der meint es sicherlich gut mit seinem geliebten
Vierbeiner, setzt diesem jedoch besonders im Frühjahr auch der Gefahr aus, durch die
Auwaldzecke mit der gefährlichen Babesiose bzw. Hundemalaria infiziert zu werden.
Die Babesiose wird auch als Hundemalaria bezeichnet und ist eine
gefährliche Erkrankung für Hunde, die oftmals durch ihren schnellen Verlauf nicht
rechtzeitig erkannt wird und aus besagtem Grund nicht selten tödlich endet. Die Quellen
widersprechen sich erheblich bei der Frage, ob die Gefahr für die Ansteckung mit
Babesiose im Frühjahr oder im Herbst größer und wahrscheinlicher ist. So soll zum einem
die Krankheit im Frühjahr wesentlich häufiger auftreten als im Herbst, da im Frühjahr
die Zecken besonders aktiv sind. Andererseits kann eine einzige infizierte Auwaldzecke im
Frühjahr bis zu 3.000 Eier legen. Alle Nachfahren aus diesen Eiern sind dann ebenfalls
mit den Erregern der Babesiose infiziert. Dadurch bedingt gibt es im Herbst wesentlich
mehr infizierte Auwaldzecken und die Gefahr der Übertagung der Hundemalaria ist im Herbst
erhöht. Wie dem auch sei, ob im Frühjahr oder Herbst, allein im Jahre 2005 erkrankten
mehr als 1.500 Hunde allein in Deutschland an der Babesiose.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, Zecken würden sich von überhängenden
Zweigen auf Mensch oder Tier fallen lassen, um sich dann an geeigneter Stelle anzuheften.
Vielmehr ist es oftmals so, dass Zecke sich an den Spitzen hoher Gräser aufhalten und bei
Berührung sich an den Haaren eines vorbei streifenden Tieres oder an die Kleidung eines
Menschen heften. Heimische Zeckenarten kommen jedoch nicht für die Übertragung der
Babesiose (Hundemalaria) in Frage, dieses vermag bisher nur die Auwaldzecke. Sobald sich
eine dieser Auwaldzecken an das Fell eines Hundes geheftet hat, wird sie versuchen eine
geeignete Hautstelle zu erreichen und nach Zeckenart mit ihrem Stechrüssel die
Hautschichten durchbohren. Der befallene Hund merkt eigentlich nichts oder kaum etwas
davon, da ein Speichelsekret der Auwaldzecke die angebohrte Hautstelle mit einem
Speichesekret betäubt, ebenso eine Blutgerinnung verhindert. Letzteres, um die Zecke das
Blutsaugen zu erleichtern. Mit dem Speichelsekret werden die Krankheitserreger, die
sogenannten Babesien übertragen. Die Babesien wiederum befallen die roten Blutkörperchen
und zerstören diese. Dabei kommt es zu einer explosionsartigen Vermehrung der Babesien im
Blut des Hundes und der nicht minder schnell voranschreitenden Vernichtung der roten
Blutkörperchen.
Ein erkrankter Hund reagiert anfangs mit Übelkeit, Mattigkeit und
Fieber. In diesem Stadion des Krankheitsverlaufs ist eine Behandlung des an Babesiose
erkrankten Hundes noch erfolgversprechend. Verfärbt sich jedoch durch die massenhaft
absterbenden roten Blutkörperchen der Urin zunehmend dunkelrot bis schwärzlich, so kommt
oftmals jede Hilfe zu spät. Ein Hundebesitzer tut mitnichten gut daran, in den Gebieten,
in denen die Auwaldzecke vorkommt, beim ersten Verdacht und den ersten Anzeichen einer
möglichen Infizierung mit den Erregern der Hundemalarie bzw. Babesiose, einen Tierarzt
aufzusuchen.
Weitere Begriffe:
Babesiose
Biodiversität
Biosphäre
Biotop
Blizzard
Übersicht - Babesiose:
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- Zecken, Hundemalaria, Kosmetika und Tierversuche - 29.08.2006
Kurzform: Die Babesiose wird auch als Hundemalaria bezeichnet.
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