Der Kongo, erst eine ausgebeutete Kolonie, wird nun seit einem Jahrzehnt (Stand: 2006) von Krisen und Kriegen zerrüttet. Werfen wir einen Blick in die
Geschichte.
Die Demokratische Republik Kongo war bis 1960 eine belgische Kolonie, bekannt unter der Bezeichnung Belgisch Kongo. Nach Unruhen
im Landesinneren und nicht zuletzt auch auf Druck der Weltöffentlichkeit, zog sich Belgien aus dem Kongo zurück. Am 30. Juni
1960 wurde daraufhin offiziell die Demokratische Republik Kongo gegründet und Patrice E. Lumumba wurde der erste
Ministerpräsident der Republik.
Im Jahre 1962 fand ein erfolgreicher Putsch statt, angeführt durch Lumumbas früheren Mitarbeiter Joseph Mobutu. Mit Beihilfe
der CIA konnte Lumumba gefangen genommen und nachfolgend ermordet werden. Diese Tat blieb nicht zuletzt allein schon deshalb dem
einen oder anderen älteren Leser in Erinnerung, weil Lumumbas Leichnam in einem Salzsäurebad aufgelöst wurde.
Von 1971 bis 1997 wurde die Demokratische Republik Kongo in Zaire umbenannt, was nichts an der Tatsache änderte, dass durch die
Diktatur Mobutus das Land weiterhin zerstört wurde. Erst als im Grenzland Ruanda eine Rebellenarmee aus den
Flüchtlingsströmen von Ruanda und Burundi rekrutiert wurde, die unter Führung von Laurent-Désiré Kabila den Diktator Mobutu
stürzte, wurde in der Folge Zaire wieder in die Demokratische Republik Kongo umbenannt.
Im Januar 2001 wurde Präsident Laurent Kabila selbst Opfer eines Attentates, ausgeführt von einem seiner Leibwächter. Sein
Sohn Joseph Kabila wurde daraufhin Präsident in der Demokratischen Republik Kongo. An den kriegerischen Unruhen im
Landesinneren änderte sich weiterhin nichts.
Seit 1996, dem Ausbruchsjahr des ersten Krieges, folgte 1998 ein zweiter Krieg. Seit 1998 starben im Kongo mehr als 3,5
Millionen Menschen und täglich sterben nach Schätzungen der UNO weitere 1.000 bis 1.200 Menschen an Gewalttaten, an mangelnder
medizinische Versorgung oder durch Hunger (Stand: 2006). Auch die ersten freien Wahlen,
durchgeführt am 30. Juli 2006, führten bisher zu keiner durchgreifenden und dauerhaften Stabilisierung der Lage.
Auf Grund der weiterhin angespannten Lage, wurde im März 2015 vom UN-Sicherheitsrat beschlossen, dass ein weiteres Jahr
UN-Truppen in der Demokratischen Republik Kongo stationiert bleiben, nur soll sich die Truppenstärke um 2.000 Blauhelme
verringern. Bisher betrug die Truppenstärke 20.000 Soldaten, wobei das Ziel der UN-Blauhelm-Mission darin besteht, die Lage im
östlichen Kongo zu stabilisieren.
Das Tragische an den desolaten Verhältnissen, obwohl der Kongo ein an Bodenschätzen überaus reiches Land ist, zählt der
Kongo dennoch zu den ärmsten Ländern der Welt. Nachfolgend eine Übersicht über lesenswerte Artikel zum Thema. Besonders
empfehlenswert ist der Artikel "Die wahren Herausforderungen im Kongo", doch auch die weiteren Mitteilungen vermitteln
einen Überblick über die Lage in der Demokratischen Republik Kongo.
Übersicht - Kongo: